Wer uns kennt und uns folgt, weiß, dass wir absolute Frankreich-Fans sind. Im letzen Jahr sind wir unsrem Lieblingsland abtrünig geworden und waren in Kroatien. Ein wahrlich toller Urlaub! Doch waren wir uns einig: ein paar Fleckchen haben wir in der Bretgne mit dem Wohnmobil noch nicht gesehen – und so zog es uns abermals in unser Lieblingsland….
Auf in die Bretagne mit dem Wohnmobil 06/ 23
Wir starten am Samstag, nach einem halbwegs stressigem Arbeitstag und haben ganz bewußt nur einen kurzen Tripp eingeplant. Wir sind einfach viel zu k.o. und es ist ersteinmal wichtig, los zu kommen….
Besuch im La Becasse Aachen… 10/6/ 23
Immerhin habe ich an diesem Tag Geburtsatag. Ein wahrlich perfekter Einstieg in unseren Sommerurlaub der uns in diese Jahr in ein noch von uns unentdecktes Stückchen Bretagne führe sollte. Zu dem perfektem Geburtstags-Urlaubs-Einstiegs-Anfang suchten wir als ersten Standort ein schönes Restaurant, welches einen Halt wert war. Wer ist da ein besserer Halteführer als der Guide Michelin….
Wir nehmen Kurs auf Aachen mit dem tollen Wohnmobilstellplatz und genießen am Abend ein perfektes Geburtstagsmenü im besternten La Bacasse. Schöner kann ein Urlaub kaum beginnen….
Bretagne mit dem Wohnmobil – auf geht’s zu unserem Lieblingsplatz in Trouville 11/6/23
Gut geschlafen starten wir gemütlich Richtung Trouville und fahren nach der immer wieder imposanten Pont du Normandie diesmal nicht über Honfleur und die Dörfer nach Trouville, sondern vertrauen dem Navi, welches uns kompliziert über irgendwelche Zubringer führt. Größter Nachteil: wir kommen an keinem der großen Intermarchés vorbei, die man sonst flächendeckend in ganz Frankreich findet. So bleibt uns nichts anderes übrig, als in dem kleinen, städtischen Monoprix in Trouville einzukaufen. Wir parkken an einem der zahlreichen Parkplätze direkt am Hafen. Man merkt, dass noch keine Saison ist, alles ist überschaubar und nicht voll! Im Monoprix ist leider das Angebot so beschränkt, dass wir uns ausschließlich mit ein paar Flaschen Wasser ausstatten und ziemlich schnell (beide glücklich) entscheiden, an den alten Fischhalle zu essen. Und – Hand auf’s Herz, das war eh mein größter Wunsch! So beginnen wir unseren Urlaub in Frankreich mit frischesten Meeresfrüchten und einem kühlem Glas Muscadet! Herrlich!
Die alten Fischhallen in Trouville
An den Fischhallen stellen 15-20 Fischerfamilien ihren täglichen Fang aus. Hier bekommt Du alles an Meeresfrüchten und frischen Fisch, was der Atlantik hier hergibt! Es gibt zwei unterschiedliche Preise: den Fisch/ die Meeresfrüchte für die Zubereitung zu Hause – oder als Essen zubereitet direkt an einem der Hochtische vor Ort. Der Preis ist nicht supergünstig, aber für so einen Hotspot immer noch fair! Wir haben für 6 Austern und 3 große Hände Gambas, 1 Glas Aioli, 4 Gläser Muscadet und 1 Fischsuppe im 500ml Glas (Take Away) 55,-€ bezahlt. So frisch und so preiswert bekommst Du es in Deutschland nicht und wir genießen die besondere Atmosphäre inmitten dieses bunten Treibens immer sehr!
Nach dem köstlichen Mahl fahren wir hoch zum Campingplatz Camping Chant Des Oiseaux und bekommen – wie ans Universum per Wunsch bestellt – enen perfekten Platz mit Meeresblick! Nach einem Spaziergang die Klippen runter, genießen wir den Sonnenuntergang und schlafen bei Meeresrauschen beseelt ein!
Und weiter – durch die Bretagne mit dem Wohnmobil – Rennes ist das nächste Ziel…. 12/ 6/ 23
Am nächsten Morgen brechen wir für unsere Verhältnisse früh um 9:30 Uhr auf. Wir nehmen Kurs auf Rennes. Und was soll ich sagen! Rennes rockt!!! Eine größere Stadt – mit einem wunderbarem sehr, ruhig angelegten Campingplatz. Der der Platz ist wirklich wunderbar und absolut empfehlenswert! Wir stehen ruhig, genießen die Abendsonne und ein wunederschönes Vogelkonzert! Anschließend fahren wir mit den eBikes ca. 20 Minuten in das wunderschöne Rennes. Selbst die Fahrradtour ist empfehlenswert. Absolut schön: Platz/ Stadt/ Tour dorthin…..
Wir stellen unsere Fahrräder in das Stadtzentrum und erlaufen die Stadt -oder besser gesagt einen Teil davon – das Zentrum und die Seitenstraßen. Die Atmosphäre in der Altstadt versetzt mich zurück ins Studentenleben. Es gibt viele kleine Cafés, etliche Bars, Street-Künstler, Kebap- Läden und es riecht nach Hasch. Ein paar Straßen weiter, treffen sich die Intellektuellen zwischen Galerien, Aperos und Bowls. Die Stadt ist so vielschichtig, historisch bedeutsam und wunderschön. Es wird sich lohnen, auf diesem wunderschönen Campingplatz inmitten eines Naturschutzgebietes ein paar Tage länger zu verbringen, einfach noch mal zu chillen und den geschichtsträchtigen Ort Rennes noch einmal intensiver zu erforschen…. Wir freuen uns schon jetzt darauf, reisen für dieses Jahr aber weiter….
Bretagne mit dem Wohnmobil – Concarneau – 13/ 06/ 23
Die Anreise nach Concarneau führt uns über das auf- und ab- der bretonischen Küste. An einem der vielzähligen Einkaufstempel decken wir uns mit leckeren Tomaten, Zwiebeln, Meeresfürchten, Käse, Baguette und frischem Salat ein. Wasser und Wein dürfen natürlich auch nicht fehlen…. Somit sind wir wieder für zwei Tage autark. Der von uns anvisierte Campingplatz hat keine Plätze mehr frei – ist aber eh nicht so unser Geschmack – da total eng und super weit vom Meer entfernt. Wir fahren weiter zum Camping des Prés Verts – großzügige Plätze, die man sich selbst aussuchen kann, allerdings ohne alles – an einigen Plätzen immerhin mit Meerblick/ und oder Strom. 😉 Wir brauchen nichts, außer die vorhandene Sonne und die Meeresbrise. Alles o.k.! Wir richten uns ein und genießen einfach mal einen Tag an einem wunderschönen, ruhigem Platz mit Blick auf das Meer. So langsam kommt der Urlaub auch im Gehirn an! 😉
Frankreich ist ein Fahrrad-Land!
Am späten Nachmittag möchten wir nach soviel Entspannung doch nochmal aktiv werden und wir schwingen uns auf die eBikes Richtung Concnareau. Wie so oft sind wir begeistert, von den Radwegen, die die Franzosen eingerichtet haben! Ohne Angst und relativ sicher fahren wir die 20 Minuten zum Ortskern!
In Concarneau angekommen sind wir ziemlich ernüchtert! Die Stadt, die uns durch Commissaire Dupin so ans Herz gewachsen ist, entpuppt sich als touristischer, Ort – ohne Promenade, dafür mit einem riesigem Parkplatz an der schönen Meerseite. Weder ist es uns möglich, einen Platz an der Sonne zu finden, noch gemütlich dem Hafengeschehen zuzuschauen – was Commissaire Dupin so gerne tut. Ich weiß nicht, wann der deutsche Autos der bekannten Romane das letzte Mal vor Ort war, aber ich kann Euch versichern: die Gefühle, die vermittelt werden sind Fake. Wirklich schade, dass wir so erpicht darauf waren, unbedingt dieses „berühmte“ Concarneau zu sehen. Es gibt soviel schönere Orte in der Bretagne!
Obwohl enttäuschend, haben wir natürlich noch ein Errinerungsfoto vor dem Amiral gemacht….
Am Wohni angekommen, überlegen wir, was wir tun. Weiter reisen – oder die Umgebung erkunden? Kurz in den Reiseführer geschaut wird klar, dass in unmittelbarer Umgebung noch schöne Orte zu besichtigen sind. Also gehen wir nach einem schönen Absacker schlafen und freuen uns auf den nächsten Morgen….
Exkursionen von Concarneau aus – Pont Aven und Belon 14/ 06/ 23
Nach einem heißen Cappucino am Wohni, lassen wir Tisch, Stühle und Fahrräder am Platz und machen uns mit dem Wohnmobil auf in das 30 km entfernte Pont-Aven. Als „jolie place, moin cher“ (netter und günstiger Ort) zog dieses Dörfchen schon im 17. Jahrhundet Gaugin und weitere bedeutende Künstler an, die hier die Kombination aus Landschaft, Farbe und Licht studierten. Tatsächlich steht das Haus noch, in der Gaugin und Konsorten eine Herberge fanden. Mittlerweile ist eine zauberhafte Papeterie in das Untergeschoss gezogen. Die bedeutenden Namen der Maler die hier wohnten, sind an der Hauswand noch verewigt.
Das wunderschöne Pont-Aven – ein kleines Juwel in der Bretagne
Pont-Aven verfügt wahrlich eine überdimensionale Anzahl an Galerien und Ateliers. Kleine und mittlere Boutiquen die Wohnaccessoires, Küchenutensilien, Feinkost, Wein und Mode anbieten säumen die zwei kleinen Hauptstraßen. Restaurants erscheinen hier in der Minderzahl. Wir empfehlen nicht direkt in der Ortsmitte nach einer kulinarischen Pause zu suchen, sondern sich eher Richtung Hafen zu orientieren. Im Le Moulin du Grand Poulign sitzt Du bei schönem Wetter absolut romatnisch am rauschenden Bach und kannst von einer sehr gut und solide gemachten Karte wählen. Bei absolut professioneller Bedienung haben wir hier ein fantastisches Mittagsessen mit leckerem Muscadet am rauschenden Bach genossen! Herrlich!
Nach einem ausgiebigen Bummel durch Pont-Aven, bei dem wir leider den Spaziergang durch den Liebeswald ausgelassen haben, sind wir weiter nach sdfsdf du Belon gefahren. Zu gerne hätte ich noch die Kapelle besichtigt, in der Gaugin seine Vorlage für sein Meisterwerk des „Gelben Jesus“ gefunden hat. Der Fußweg dauert nur 30 Minuten laut Google Maps, jedoch ist unser Hund so schlapp, dass wir ihm das nicht zumuten möchten und eine Weiterfahrt im Wohnmobil vorziehen.
Kurz gehen wir noch in den Intermarche hinter dem wir parken und decken uns ein mit Wasser, Wein, Baguette und leckerem Käse um den Tag am Wohnmobil in Ruhe ausklingen lassen zu können. Doch bevor das passiert, machen wir noch einen kleinen Abstecher….
Auf geht es in den kleinen Ort, in dem die weltberühmte Belon-Auster wächst….
Nur 4 km trennen uns in Pont Aven von dem kleinen Örtchen Riec-sur-Belon. Also geht es im kühlen Wohnmobil weiter in die „Hauptstadt“ der begehrtesten Austern der Welt. Der Hund hat Zeit zu verschnaufen und wir lesen uns derweil in die Geschichte dieser besonderes Auster ein….
Wir sind so gespannt und freuen uns!
Am 14. Juni. gegen 16 Uhr ist die Gegend um das Chateau Belon absolut ruhig und leer. Auf dem davorliegenden Parkplatz stehen keine 10 Autos und mit unsrem Wohnmobil haben wir kein Problem einen Platz zu ergattern. Das wird in der Hauptsaison anders aussehen und ihr solltest auf die Hinweise am Ortseingang achten.
Sicher geparkt, gehen wir die paar Meter zum Schlosshof mit der Austerngewinnung. Hier stehen Dir nette Franzosen zur Verfügung, die Dich kostenlos in das Thema Austern einführen. Hier kannst Du auch einen Austern-Probierteller bestellen – mit verschiedenen Austern – oder Deinen Wunschaustern. Zu einem sensationellen Preis und absolut frisch. Besser haben wir in all‘ den Jahren in der Normandie/ Bretagne keine Austern verkosten können. Zu Eurem Austern-Wunschteller, den ihr dann stilvoll an den aufgestellten Tischen mit Blick in die Bucht genießen könnt, sind Bier, Wein und alokohlfreie Gertränke zu günstigen Preisen mit buchbar. Es ist kein Restaurant. Sondern einfach eine absolut coole Verkostung mit höchtem Qualitatsstandard! Absolut zu empfehlen!!
Gegen 19 Uhr fahren wir zurück zum Campingplatz, genießen die Abendsonne und lassen den Tag mit einem schönen Muscadet ausklingen.
Quimper, Donnerstag, 15. Juni
Wir brechen für unsere Verhältnisse früh auf und steuern Quimper an.
Mit viel Glück finden wir mit dem gr0ßen Wagen einen Parkplatz, nicht unweit vom Zentrum. Die Stadt begeistert uns und wir bummeln durch die kleinen Gassen mit vielen inhabergeführten Boutiquen. Zum frühen Mittagessen kehren wir ein in den Jardin d’Eté, mitten in der Alten Stadt und mit einem wunderbaren Innenhof gesegnet.
Dermaßen gestärkt, schauen wir uns noch die beeindruckende Kathedrale an, die auf einmal inmitten der engen Gasen vor einem steht und einem fast den Atem raubt. Wir klappern Les Halles ab – in denen man vormittags an den kleinen Ständen gut essen kann – gegen 14:30 Uhr haben die meisten Stände bereits geschlossen. Weiter geht es Richtung des exotischen Gartens. Schon der Anfang begeistert uns, doch leider gibt es für unseren Hund zu wenig Schatten und wir sind genau in der Mittagshitze da. Einen Besuch würde ich das nächste Mal auf die kühleren Nachmittagsstunden verlegen.
Nach dem Genuß der wunderbaren Stadt zieht es uns weiter….
Wir haben genug von der bezaubernden Stadt gesehen und machen uns auf unsere geplante Endstation des heutigen Tages: Plouhinec, Camping Kersiny Plage.
Nach einem kurzen Einkauf in einem der großen Supermärkte die Frankreich zu bieten hat, kommen wir gegen 16:30 Uhr an und werden von den Betreibern freundlich empfangen. Auf dem teils terassenförmig angelegten Campingplatz ist noch viel frei und nach einer kurzen Tour über den Platz haben wir unseren Standort für die nächsten Tage gefunden! Es ist so herrlich hier! Mit Blick auf den Atlantik, sehr gepflegten Sanitärgebäuden und vielen lieben Menschen um uns herum genießen wir hier drei wunderbare Tage!
Zum Abendessen zaubern wir uns einen frischen Salat, Crevettes, Boulots und krosses Baguettes. Als Apero gab es das Baguette vom Vortag in Scheiben geschnitten und auf dem Grill kross gebacken mit Hanaf – das ist eine bretonische Spezialität – wie eine Paste/ Creme die traditionell auf eben kross gebackenen Broten zur blauen Stunde gereicht wird. Hanaf gibt es in zig- Variationen. Vegetarisch/ vegan, mit Hühnchen, Ente, Thunfisch, Sardinen…. Wir haben etliche probiert und keine entdeckt, die nicht lecker war!
Freitag, 16. Juni, Camping Kersiny
Den ersten Tag auf dem Camping Kersiny haben wir uns ausschließlich am Wohnmobil entspannt! Christian hat mir die Sonnenliege aufgebaut und ich habe endlich mal wieder angefangen zu lesen! Nicht – ohne vorher eMails checken zu wollen und zwei, drei Posts auf fb und Insta abzusetzen. Ich habe es auch versucht. Wie üblich in der Bretagne hatte ich kein Netz! Erst habe ich mich aufgeregt. Dann habe ich es angenommen und genossen! Ich habe gelesen, geschlafen, ein wenig auf der Ukulele geübt, war mit Christian am wunderschönen Strand spazieren, habe mit dem Hund gespielt und lag einfach so in der Sonne, habe geatmet und den Moment einfach genossen!. Ich hatte einen Tag richtig Urlaub! Und es war einfach fantastisch! Ich musste es erst lernen, entspannen zu können und mit persönliche Auszeiten zu genehmigen. Es gelingt mir immer öfter und ich werde weiter dran arbeiten!
Samstag, 17. Juni, Audierne
Samstag – es ist Markt in Audierne. Wir machen uns mit den Fahrrädern auf und erreichen das kleine Städtchen nach 23 Minuten. Der Markt ist nett, das Städtchen gefällt uns nicht so gut. Mit viel frischem Gemüse und Obst fahren wir nach einem Cappucino am Hafen zurück zum Wohnmobil und genießen die gekauften Oliven, Tartes und Quiches. Danach ist Siesta angesagt und ich lese schon wieder! So schön kann Urlaub sein!
Nach 2 Stunden Siesta machen wir das Wohnmobil startklar und nehmen Kurs auf die beiden Kaps, die man nach Christians Meinung unbedingt sehen muss. Irgendwie verfahren wir uns und wir landen in Point-Croix. Ein wunderbares, kleines, verschlafenen Dörfchen an dem jetzt um 16 Uhr die Bürgersteige hochgeklappt sind. Hier wirst Du entschleunigt. Wir empfehlen Dir am Parkplatz Chan zu parken und dann die Stadt durch die kleinen, eng verschlungenen Gässchen zu erobern.
Wir sind verzückt, aber es ist hier auch wirklich kaum etwas los und uns grummelt der Magen. Kurzerhand beschließen wir, das wir auf die Aussicht der Kaps verzichten können (wir haben so viele tolle Aussichtsplätze schon gesehen, einer schöner als der andere….) und lieber in die nächste Stadt fahren um schön zu essen.
Sonntag, 18. Juni 2023
Ich habe mir tatsächlich den Wecker gestellt. Auf 8:45 Uhr. Gegen 7 Uhr bin ich vom rauschen der Wellen aufgewacht, habe es genossen, etwas getrunken und den Wecker auf 9:oo Uhr gestellt. Den Morgen hier im Wohnmobil mit dem Kopf zum rauschenden Atlantik darf man im Urlaub ruhig noch länger genießen….
Mit rauschenden Wellen bin ich noch einmal eingedöst um dann schlaftrunken aber glücklich und ausgeschlafen den Kaffee anzusetzen, während Christian mit dem freudigen Sancho eine Runde dreht.
Gegen 10:30 Uhr kommen wir los, halten bei einem Super U auf dem Weg um uns für die nächsten 2-3 Tage mit Leckereien und Getränken zu versorgen und setzen uns mit 120€ ärmer aber voller Glücksgefühle weiter in Bewegung Richtung Binic-sur-mer.
Binic-sur-mer – Was für ein schöner Stellplatz!
Wir kommen an und suchen uns mit dem Plan für freie Plätze unseren Lieblingsplatz aus! Was haben wir wieder für ein Glück!
Mit Blick auf den Atlantik legen wir den frisch gekauften Schellfisch auf Zitrone und wickeln ihn mit einem Stückchen kalter, gesalzener Butter und mit Chiliflocken gewürzt in Alufolie. Während er 8 Minuten auf dem Grill in eigenem Sud dünstet, zaubern wir uns einen frischen Salat mit den tollen Tomaten die wir zuvor auf dem Markt erworben haben. Sie sehen nicht makelos aus, aber sie schmecken so unglaublich gut, dass wir zum würzen nur noch ein wenig kräftiges Olivenöl und Meersalzflocken benötigen.
Auf Butter mit Meersalz zum Brot verzichten wir heute und tauchen das frische und knusprige Baguette traditionell einfach direkt in den Sud, der sich in den Alupäckchen – ein Gemisch aus Meersalz, Zitrone, Butter und Schellfischsaft – gebildet hat ein. Das ist soooo lecker! HIER geht es zum detailierten Rezept….
Bis zum Sonnenuntergang bleiben wir draußen, genießen die Luft und das Leben und stolpern leicht angesäuselt in das gemütliche Bett…..
Montag, 19. Juni
Die Nacht war wunderbar. Alles was man hörte war ein frischer Wind und das rauschen der Wellen. Während Christian früh mit dem Hund geht und den Strand erkundet, genieße ich das große Bett und die offenen Fenster um mich herum. Das ist im Wohnmobil so wunderbar: während Du liegst, kannst Du von links, rechts und über Dir aus dem Fenster schauen. Und wenn man dann so eine tolle Aussicht hat, wie wir sie mal wieder hatten, kannst Du es auch einfach mal genießen und länger schauen…..
Ich habe bestimmt bis 13 Uhr im Wohnmobilbett geschaut, gelesen, gefaulenzt…. Immer wieder auf den tobenden Atlantik und die beginnende Flut schauend. Immer wieder kurz fröstelnd, wenn die Sonne hinter Wolken verschwand und immer wieder eingeheizt, wenn die Sonne mit voller Kraft in mein Wohnmobil dröhnte dazwischen immer wieder eine Tasse Kaffee…. Das ist Urlaub!
Gegen Nachmittag machen wir uns auf und laufen in das kleine Städtchen. Die Passage am kleinen Hafen entlang ist kurz und touristisch. Wir nehmen einen Pastis und machen uns dann wieder auf zu unserem Wohnmobil um bei bester Aussicht und leckerem Tomatensalat mit Gambas den gemütlichen Tag ausklingen zu lassen.
Am nächsten Morgen geht es früh los durch die Bretagne mit dem Wohnmobil: wir machen uns auf nach St. Malo….
Erst haben wir überlegt, den Stellplatz inRothéneuf anzufahren, da die Bewertungen zu dem Stadtcamping in St. Malo nicht so gut waren. Zudem kannten wir Rothéneuf schon von einem vorherigen Besuch der dortigen Skulpturen und waren gar nicht abgeneigt, uns das noch einmal anzuschauen. Wer dort noch nicht war: absolute Empfehlung! Ein tauber Mönch schuff hier über Jahre eine einzigartige Skulpturenlandschaft mit mehr als 300 in Stein gehauenen Gebilde/ Geschöpfe. Der Besuch dieser Schlucht am Meer ist wirklich besonders!
Allerdings führte uns das Navi soweit von St. Malo weg, dass wir beschlossen, uns den nahen, städtischen Campingplatz zumindest anzuschauen.
Was für ein toller Stadtcampingplatz in St. Malo!
Und wir waren sofort begeistert! Es gibt sonnige und schattige Plätze, wunderbare Aussicht auf den Hafen und die Alte Stadt, ein kleines, gut sortiertes Lädchen und täglich frisches Brot/ Baguettes und Teilchen….. Vom Platz aus kannst Du mit dem Fahrrad (15 Minuten) oder zu Fuß (30 Minuten) die Alte Stadt erreichen, zum gemütlichen Hafen gelangst Du nach ca. 500 Metern. In unmittelbarer Umgebung zum Platz gibt es ein sehr gutes Restaurant, auf deren Terrasse wir den Sonnenuntergang bei bestem Essen genießen. Rund um den Platz führt ein beliebter und schöner Wander- und/ oder Radweg, auf dem Du spektuläre Blicke auf die Alte Stadt bekommst und etliche Relikte aus dem zweiten Weltkrieg entdecken kannst.
Auf Entdeckungstour durch St. Malo
Nachdem wir unseren Platz bezogen haben, machen wir uns mit den Rädern auf in die Alte Stadt! Was sind wir begeistert!
Vor dem Stadttor befindet sich die Touristen-Information. Dort versorgen wir uns mit einer Karte auf der ein empfohlener Stadtrundgang mit den Hauptattraktionen eingezeichnet ist. Dazu gibt es noch wertvolle Informationen die wir dank Google bei jeder Sehenswürdigkeit vervollständigen. Holt Euch die Karte, so entdeckt ihr Dinge in St. Malo, an denen ihr ansonsten vorbei geht!
Mit der Karte entdecken wir die historischen Orte und lassen uns nebenher in dieser wunderbaren Stadt treiben….. Es gibt so viel kleine, schöne Plätze, wir entdecken und genießen diese wunderbare Atmosphäre….
K.o. und glücklich kehren wir gegen 18:30 Uhr auf unseren Platz ein und freuen uns auf den Bauern, der mit seinem Gemüsestand auf dem Platz unser Abendessen darbieten. Wir schmoren Tomaten, Zucchini, Auberginen und frische Zwiebeln auf dem Grill, genießen dazu Käse und frisches Baguette und dippen das Brot in leckeres Olivenöl. Die Sterne strahlen mit aller Kraft und wir schauen auf die mystische Stadt. Was für ein Abend!
St. Malo, der zweite Tag….
Nach einem kräftigendem Kaffee machen wir uns mit den Rädern auf die o.g. Tour, die direkt an unserem Campingplatz beginnt. Wir lassen uns Zeit, immer wieder halten wir an, genießen die Aussicht und lassen den Hund schnüffeln. Nach ca. 45 Minuten sind wir einmal rum. Die Tour ist zu empfehlen, die Aussicht von dort ist wirklich toll!
Zum Abschluß der Tour kommen wir an einem schönen Restaurant vorbei, direkt am Campingplatz gelegen mit einer schönen Terrasse mit Meerblick. Wir beschließen, dort abends essen zu gehen, reservieren und machen uns dann auch schon wieder auf mit dem Rad in die Alte Stadt.
Das Abendessen ist wirklich toll.
Ebenso wie der Ausblick. Nach dem Essen treiben uns ein paar Gitarrenklänge weiter in die Dorfmitte. Dort ist ein Pub, der aus allen Nähten platzt. Eine 2-Mann/ Frau-Band heizt hier richtig ein. Im Pub selbst ist es stickig und voll. Draußen ist es voll und warm! Die Gäste allesamt Franzosen, das Alter ab 30 aufwärts. Es wird gelacht und gequatscht. Mitgesungen und getrunken. Die Stimmung ist so schön, ausgelassen und locker, wir genießen es aus vollstem Herzen!
Nach zwei Weinen als Absacker, freuen wir uns auf unseren Hund im Wohnmobil und sinken glücklich in die Federn.
Am zweiten Tag in Saint Malo starten wir nachdem wir im Wohni gechillt haben ein wenig später. Die Stadt ist nach wie vor natürlich schön, aber wir bemerken, dass wir schon viel gesehen haben. Die Hauptstraßen sind erkundet. Und doch ist in den Seitenstraßen noch soviel zu entdecken: so etwas, wie dieses wunderschöne Café, prope-vollgestopft mit Krimes- und Jahrmarktzubehör, liebevoll aufbereitet und dekoriert mit über 2400 kleinen Püppchen. Wir staunen und genießen einen Wein.
Dann ziehen wir weiter, kaufen ein Eis (Kugel 3,50€), lassen uns treiben um anschließend zurück am Wohnmobil noch einmal einen ruhigen Abend zu genießen…..
Auf geht es nach Etretat
Lange überlegen wir, wie wir die Rückreise gestalten. Vor Jahren schon in der Bretagne mit dem Wohnmobil und auch in Etretat. Leider scheint es so, dass es immer überfüllter wird. Dennoch versuchen wir es – und wir haben Glück – wir erwischen den letzen Platz auf dem Stellplatz! Und wir haben sogar noch Sonne vor dem Wohni und genießen Baguette, Käse und schönen Salat vor dem Wohnmobil…..
Mit dem Fahrrad fahren wir in den Ortskern. Während wir beim letzten Besuch die linke Meerseite erkundet haben, steigen wir nun auf die rechte Klippenküste Richtung Kirche. Der Hund hat richtig Spaß, der Aufstieg ist gar nicht so schlimm wie er erscheint. Wir laufen an der Kirche vorbei, direkt zum Fliegerdenkmal. Die Geschichten dazu ist spannend und wir fragen uns, warum das noch nicht verfilmt worden ist. Aber mehr verraten wir nicht, erwandert Euch die Geschichte…. es ist ein Erlebnis!
Die Sonne geht langsam unter in Etretat….
Wir laufen die wenigen Meter runter zur Kirche und genießen den wunderbaren Sonnenuntergang vor der Küste. Es ist wie in einem Kinofilm. Schöner geht es nicht….
Der Tag klinkt perfekt aus. Wir kehren in unser Wohni zurück und beschließen, dass es nicht schöner werden kann. Am nächsten Morgen treten wir die Rückreise an. Wir schaffen es noch bis zur Abendsonne auf unsere schöne Terrasse und stoßen bei Muscadet und Meeresfrüchten noch einmal abschließend auf einen wunderschönen Urlaub in der Bretagne mit dem Wohnmobil an…..
Eine Zusammenfassung unserer Reisen mit dem Wohnmobil in der Bretagne:
Nachtrag: Seit 2017 reisen Christian, Sancho und ich regelmäßig durch Frankreich. Angefangen hat es mit dem Urlaub – gestartet in der Normandie und dann weiter durch die Bretagne.
2018 begannen wir unseren Urlaub in der Normandie, wo ich einen meiner emotionalsten Momente meines Lebens erlebte. Im Anschluß an diese bewegenden Tage, holten wir unsere Tochter aus der Sprachenschule in Paris ab und fuhren gemeinsam an einen meiner Herzensorte! Den Lac du Saint Croix. Der Urlaub in der Provence tat mir gut und ich heilte….
2019 enteckden wir auf unserer Reise durch die Normandie und die Bretagne einen weiteren Herzensort. Hiervon brachte ich mir eine riesige, große, blaue alte Emailleschüssel von einem Trödelmarkt mit. Sie steht heute auf unserem Balkon und ich denke immer an diesen wunderschönen Ort wenn ich sie für die Vögel und den Hund mit Wasser befülle. Quiberon und die weitläufigen Strände der Bretagne entdeckten wir in der zweiten Woche dieses Urlaubes. In der dritten Woche erlebten wir den unglaublichen Mont Saint Michel und ich verliebte mich schon wieder in die schönen, altertümlichen Badeort Cabourg. In dem berühmten Hotel de Ville wollte ich eigentilch meinen 50. Geburtstag feiern, da kam Corona…. Was sind wir froh, die schönen Ecken der Bretagne weiter entdekcen zu können! Unglaublihc, dass wir das Gebiet nun 4 Jahre bereist und jedes Jahr neue Highlights entdeckt haben!
Wir lieben es – und werden mit Sicherheit nicht das letzte Mal dort gewesen sein….
Hallo Kati,
vielen Dank für deinen tollen informativen Reisebericht.
Im September wollen wir mit unserem Kastenwagen auch zum ersten Mal für 3 Wochen (20 Tage Vorort) in die Bretagne.
Welches sind denn deiner Meinung nach die Highlights welche wir auf keinen Fall verpassen sollten (wer weiß ob wir nochmals hinkommen)? Start soll Mont St Michel sein!
Vielen Dank schon Mal und Gruß Holger