Mit dem Fahrrad sind wir in 5 Minuten in der Stadt. Diese ist an sich sehr schön aber voller Autos! (Meine Güte, ich habe selten eine Stadt so voller Autos gesehen! Sooo schade, hier haben die Obersten nicht aufgepasst – an den schönsten Stellen der Stadt sind keine Rastplätze sondern Parkplätze….wir werden aus diesem Grund nicht wiederkommen, die Autos beherrschen hier die Stadt…).
Abends genießen wir die ersten (mittelmässigen) Muscheln unseres Urlaubes an der Promenade. Leider fahren auch hier ständig Autos. Mit dem Fahrrad ging es wieder zurück über die wunderbar, schöne Brücke von Gustav Eiffel.
Ich habe hervorragend geschlafen, Christian haben die Fährgeräusche schon ein wenig gestört.
Die Kirche an sich ist wunderschön, die Lage dieses Kleinodes ist einmalig!
Auf die Besichtigung der nahe gelegenen Gärten verzichten wir, es ist einfach zu heiß – und wir fahren weiter zu unserem Übernachtungsziel: Veules-les-Roses.
SO EIN ZAUBERHAFTES STÄDTCHEN! Ein Highlight unseres Urlaubes! Wir stehen oberhalb des kleinen Örtchens mit dem kürzesten Fluß Frankreichs, der Veules, die dem Dorf seinen Namen gibt. Auf der Kuppe der Steilküste befindet sich eine riesige, flache Rasenfläche auf der man frei und autark stehen kann.
Mit Ausblick auf das unendliche Meer und das grandiose Küstenpanorama verlängern wir begeistert spontan noch um einen Tag und atmen Frankreich ein!
Am Fuße der Felsen erstreckt sich ein schöner Strand der zum baden einlädt, die Fischer verkaufen ihren Tagesfang und im Schatten des Restaurants am Strand genießen wir einen Pastis! Vorher besichtigen wir dieses Kleinod von Dorf – zu Recht als eines der 100 schönsten Dörfer Frankreichs gekürt.
Mir hat es besonders die Kirche in Ortsmitte angetan, bevor wir auf den Spuren zur Quelle der Veules das Dorf erkunden und uns „treiben lassen“. Auf dem Rückweg zu unserem Stellplatz (keine 15 Minuten zu Fuß) lassen wir uns viel Zeit und genießen an unterschiedlichen Aussichtspunkten die felsige Küste.
Den Rest des Tages genießen wir die Sonne, nur unterbrochen von einem Spaziergang mit dem Hund zum Strand. Die Restaurants haben aufgerüstet und man kann hier an weit über 400 Plätzen die üblichen Gerichte verzehren. Wir laben uns an den Köstlichkeiten aus dem Kühlschrank und vom eigenen Grill und fallen mit Blick auf das Meer bei Mondschein ins Bett!
Ein kleiner Rundgang durch die Stadt – es ist Sonntag, die Geschäfte sind geschlossen – ein wenig enttäuscht sind wir – wahrscheinlich mit zu großen Erwartungen angereist. Bei Nieselwetter genießen wir einen gemütlichen Abend im Wohni mit gegrilltem Fisch und frischem Salat – und wir beschließen nach dem Besuch des D-Day-Museums am nächsten Morgen abzureisen Richtung Isigny-sur-Mer.
Das schönste in Isigny-sur-mer war unser Abendessen 😉 |
Tag 8 Pont du Moc – Omaha Beach – Port-en-Bessin-Huppain
Hier ist es ziemlich rummelig, denn man bekommt einiges zu sehen. Direkt an den Felsklippen stehen die in Stein gemeisselten Festungen der Deutschen. Wir sind erschüttert, als wir in einem der Bunker stehen und feststellen, dass die Alliierten kaum eine Chance hatten, den Abschnitt einzunehmen. Was für ein Selbstmordkommando!
Die Sicht aus einem der unzähligen Bunker der Deutschen Wehrmacht |
Noch emotionaler wird es am amerikanischen Soldatenfriedhof in Colleville-sur-mer am Omaha Beach.
Wir schließen uns einer geführten Tour an (dringend zu empfehlen, 2 mal täglich, kostenlos).
Ein Veteran führt uns durch die Geschichte, erzählt über zahlreiche Einzelschicksale und erklärt uns den Aufbau der grandiosen Anlage. Wir erleben die bewegende Zeremonie, bei der hunderte Besucher sich mit uns vor die Kreuze stellen und die amerikanische Nationalhymne singen – mit dem Hand auf dem Herzen und Tränen in den Augen.
Alles ist so surreal! Der blaue Himmel über uns, das türkisfarbene Meer und 9387 weiße Kreuze vor uns. Ein Moment, der sich in unsere Herzen einmeisselt und den wir niemals wieder vergessen werden!
Wir kommen gegen 16 Uhr auf dem modernem und sehr gepflegtem Stellplatz an (9,40€, zahlbar am Automaten, V&E gegen Entgelt möglich) und können so gerade eben von dort auf das Meer sehen. Mit den Rädern fahren wir runter zum Hafen und in die Stadt. Es ist nett. Zwar hat das Städtchen nicht den Charme eines Fischerhafens, aber wir finden ein nettes Plätzchen und genießen bei einem Gläschen Rose die Abendsonne und leckere Muscheln.
Tag 9 – Arromanches-les-Bains
Nach einer ruhigen Nacht werden wir von der Sonne geweckt. Uns ist nach Strand! Mit geübten Handgriffen haben wir alles verpackt, schnell noch Wasser ab- und aufgelassen und fahren Richtung Küste. Das erste Örtchen welches uns gefällt ist Arromanches-les-Bains – ein Badeort, touristisch voll erschlossen mit zahlreichen Cafés, Restaurants und Geschäften, ein breiter Sandstrand und eine große Uferpromenade.
Irgendwie haben wir da Lust drauf. Der kostenlose Wohnmobilstellplatz ist nicht nur hoffnungsvoll überlaufen, sondern auch noch tierisch ungemütlich. Wir wählen den Campingplatz (20,- €, wlan, Strom, Wasser.) Ein schönes Plätzchen, gepflegte Sanitäranlagen und die Stadt ist fußläufig zu erreichen. Im überlaufenen Städtchen selbst erwischen wir zwar einen der begehrten Restaurantplätze an der Uferpromenade, werden aber mit schlechtem Wein und viel zu hohen Preisen geärgert – nun ja, wie schon oben gesagt – der Ort ist touristisch erschlossen…. Das 1. Mal im Urlaub essen wir auch nicht so lecker – wenn man in solche touristischen Orte fährt, kauft man lieber vorher vernünftig ein (ist im Ort leider nicht möglich, dort ist nur ein wirklich kleiner Lebensmittelladen, der nur das Nötigste führt) und kocht nach einem Pastis am Strand lieber selbst….
Nach unserem Abendessen laufen wir bei Ebbe auf dem Strand zurück und betrachteten erstaunt aus unmittelbarer Nähe die Überreste des künstlichen Hafens Mulberry B – der anläßlich des d-Days hier aufgebaut wurde. Wie hat man das alles bloß hier angeschleppt?
Der Krieg ist in der Normandie allgegenwärtig! Es ist komisch, dass die Leute hier baden gehen während die Überreste des schlimmsten Krieges der Geschichte noch im Wasser liegen. Ich könnte hier nicht wirklich unbeschwert Urlaub machen, vielleicht ist es anders, wenn man damit aufwächst?
Tag 10 – Giverny
Bereits am Vorabend hatten wir beschlossen, wohin uns die nächsten Tage führen: über Giverny nach Paris! Schon seit Jugendjahren wollte ich die berühmten Seerosengärten von Claude Monet besuchen! Nun ist die Gelegenheit günstig! Uns bleiben noch 2 Übernachtungen, bis wir Evi in Paris abholen. Also machen wir uns bester Laune gegen 12 Uhr auf den Weg! Mit dem besten Reiseführer durch die Normandie an der Hand überlegen wir auf der Fahrt, wo wir vor Giverny noch halten und entscheiden uns für Petit Andelys. Die kleine Stadt soll mit verwunschenen Fachwerkgassen punkten. Leider finden wir keine Stellplätze von wo aus das Städtchen am Fuße der Burg Löwenherz zu erreichen ist. Der (hervorragende!) Campingplatz L´Ille des Trois Rois punktet zwar durch seine Lage an der Loire, dem Pool und den Anlagen, ist uns aber lediglich für eine Übernachtung zu teuer (40,-€ Platz in der Nähe des Ufers). Wir fahren direkt weiter nach Giverny – hier gibt es am Fuße des Örtchens einen Busparkplatz mit einer freien Fläche für Wohnmobile.
Der Hund und wir finden es fantastisch! Vor uns liegt eine riesige Grünfläche in einem gemütlichem Tal, wir grillen uns Krebse, Muscheln und Sardinen und genießen bei kühlem Wein den tollen Platz in der Abendsonne. Nach dem Abendessen geht es noch mal auf einen Spaziergang durch das kleine Örtchen. Die Stimmung hier ist ruhig und entspannt, fast ein wenig mystisch. Rund um die kleine Kirche ist schon seit Urzeiten ein kleiner Friedhof entstanden. Und durch Zufall finden wir hier auch das Grab des großen Claude Monets!
Tag 10 – Giverny – Paris
Pünktlich um 8 Uhr weckt uns das Handy – man solle früh sein – so steht es im Reiseführer. Also schnell wach werden, mit dem Hund gehen, Kaffee trinken. Das Museum öffnet um 09:30 Uhr. Am Vorabend standen wir mit ca. 15 Wohnmobilen auf dem Stellplatz. Noch bevor ich mir die Zähne geputzt habe, parken die ersten 10 (!!!) Reisebusse vor uns. Um 9:15 sind es bereits 18 Busse! Wir schwingen uns in unsere Schuhe und überholen auf dem Hinweg zum Haus (ca. 5 Minuten) noch eine italienische Reisegruppe. Auch an den Japanern drängelnd wir uns geschickt zu zweit vorbei, so dass wir eine der ersten sind, die Monets Haus erreichen.
Was für ein Erlebnis! Noch nie war ich einem Künstler in einem „Museum“ näher. Man hatte wirklich das Gefühl, er hätte gerade erst sein Atelier verlassen. Zuviel Schönes, Besonderes, und Berührendes gibt es hier, als das ich es Euch erklären könnte. Ihr müsst selbst dorthin! Es lohnt sich!
Was für ein toller Mensch der für seine Visionen lebte und dafür kämpfte. Solche Menschen braucht eine Gesellschaft um zu wachsen! Ich bin verliebt und trage diese kostbaren Momente in seinem Haus und Garten im Herzen!
Nach dem berührendem Besuch des Hauses und der Gärten geht es weiter nach Paris! Gott sein Dank haben wir den Platz auf dem sehr begehrtem Stadtcampingplatz direkt am Ufer der Seine bereits auf der Fahrt telefonisch reserviert – ob wir sonst noch einen Platz bekommen hätte weiß ich nicht.
Das Restaurant am Platz ist wirklich nicht gut, wir fahren noch mal mit den Rädern los und decken uns im nahen Supermarkt mit ausreichendem Angebot ordentlich ein und kochen gemütlich am Platz. Es ist unglaublich heiß und statt die Stadt zu erkunden, genießen wir die Ruhe und den Vino am Platz,
waschen und trocknen unsere Wäsche der letzten 10 Tage, lesen und gehen unseren Gedanken nach…. und freuen uns auf Evi – die können wir am nächsten Tag endlich in die Arme schließen…..
Fortsetzung folgt:
von Paris bis Südfrankreich…. 10 Tage Provence
Wow…. ich hatte das Gefühl, als wäre ich dabei gewesen… so schöne Bilder und wie du schreibst. Einfach traumhaft. Ich hoffe, dass du noch ganz viel berichten wirst. Du bist einfach ECHT und nicht gestellt ����