Wir starten Sonntag morgens mit unserem Kastenwagen und erreichen nach entspannten 7,5 Std. Honfleur, eine kleine gemütliche Hafenstadt die an der Mündung der Seine in den Ärmelkanal liegt und durch die sehr beeindruckende „Pont du Normandie“ – 1995 als eine der längsten Brücken Europas eröffnet – mit Le Havre verbunden ist.
Was mich an der Stadt reizt, ist ihre künstlerische Historie. Einer der größten Söhne dieser Stadt ist Eugène Boudin, einer DER Begründer des Impressionismus – 1824 hier geboren. Ihm folgten nach Honfleur Maler wie Courbet, Sisley, der Holländer Jongkind und der Lieblingsmaler meiner Teenager – Zeit: Claude Monet, der viele Jahre Schüler von Boudin war. Pissarro, Renoir, Cézanne – alles was (damals oft noch keinen) Namen hatte kam nach Honfleur und die künstlerische Revolution traf sich oft auf dem Bauernhof Ferme St-Siméon, der mittlerweile zu einem Hotel ausgebaut wurde und bis heute als eine der Geburtsstätten des Impressionismus gilt.
Berühmt für seine normandie-typischen Fachwerkhäuser besuchen wir die kleine Stadt, genießen einen Spaziergang am Meer und essen wunderbar im L’Arbre à Pin mit Strandblick!
Nach Cancale! Dort wo es die besten Austern der Welt geben soll. Wir steuern einen Campingplatz an der Steilküste an – bei gutem Wetter hat man von hier aus Sicht bis auf das wunderbare Kloster Mont St. Michel.
Wir gehen noch in den Klippen spazieren und fahren am nächsten Tag mit dem Auto in die enge und steile Stadt. Oben im Stadtkern finden wir einen Parkplatz, laufen durch die Ortschaft zum kleinen Hafen hinunter.
Einer der typischen Austern-Marktstände – Austern werden hier im Dutzend angeboten – ab 5,50€ (für das Dutzend!) |
Unten angekommen halten wir uns links und gelangen an den Austernmarkt. 15-20 Stände mit frischen Austern in den verschiedensten Größen, zum Mitnehmen – oder zum Direktverzehr auf den steinernen Treppen direkt Nebendran.
Tipp: Wer Austern mag, kann sich in den umliegenden Restaurants eine Flasche Wein erwerben und genießt einen Teller frischer Austern direkt mit Blick auf das Meer….
Wir genießen 2 schöne Tage mit netten Leuten und empfehlen den wunderbaren Spaziergang über den Schmugglerpfad der auch am Campingplatz vorbeiführt…
Auf dem Markt (jeden Freitag) kaufen wir Oliven, Tomaten und Käse. Abends wollen wir im Städtchen essen gehen und sind erstaunt, dass vor 19 Uhr keine einzige Küche geöffnet hat! Wir fahren zur „Le Crapeau Rrouge“ – nicht mehr als eine Imbissbude in Strandnähe, über die wir schon viel gehört haben. Angeblich gibt es dort die besten Muscheln der Bretagne.
Wir landen dort im strömenden Regen und können es kaum fassen! Drei einzelne Plätze sind noch frei -alles andere ist reserviert. An einem der uns zugewiesenen klebrigen Biertische nehmen wir Platz, und es werden die Muscheln serviert, – neben einem Salat und einem Fleischgericht gibt es nicht mehr Gerichte (nicht schlimm, wenn die Hauptattraktion toll wäre!). Die Muscheln kommen in einer einfachen Schüssel, für die Schalen werde abgewetzte Strandsandeimer auf die Tische gestellt. Die Pommes zu den Muscheln kommen in Plastik-Einwegschalen – und die Leute scheinen begeistert zu sein. Um Punkt 19 Uhr ist die Bude rappelvoll – stellenweise regnet es durch, wir haben genug, essen halb auf, zahlen und genießen lieber die stimmungsvolle Atmosphäre auf unserem romantischem Platz!
Die Farben und die Steine sind ein wenig mystisch und der Spaziergang stimmt uns auf die Küste mit dem passendem Namen ein!
Entlang von kleinen Dörfern und großen Auberginenfeldern geht es weiter Richtung Perros-Guirec.
Nach dem nasskalten Wetter der letzten Tage suchen wir statt Naturromantik mal einen Campingplatz mit warmer Dusche und Wäschetrockner! Fündig werden wir in dem Örtchen Ploumanac’h – Camping Les Ranolien . Wunderbar!
Und direkt gelegen an dem Wanderweg „Sentier des Douaniers“ der entlang der schönsten Felsformationen der Bretagne führt!
Wenn ihr euch für eine Führung interessiert, meldet euch rechtzeitig vorher an, gerade in Ferienzeiten sind diese oft ausgebucht!
Nach einem Tipp von unseren Campingnachbarn (aus Unna kommend 🙂 ) steuern wir Etretat an!
Wir riechen Salzwasser und Jod, geniessen diese unglaublichen Farben und sind dankbar! Am Restaurant du Perrey finden wir einen windgeschützen Platz direkt am Meer und beschließen hier unser Dinner zu nehmen um den Sonnenuntergang nicht zu verpassen!
Ein tolles Abendessen stimmt uns ein auf einen grandiosen Sonnenuntergang den wir auf den Klippen erleben.
Beseelt gehen wir ins Wohnmobil, um am nächsten Morgen mit einem Sandwich und einem Café à emporter am Meer zu sitzen und die letzten Stunden zu genießen.
Eine gute Entscheidung, noch einmal die Klippen (linksseitig) hochzulaufen! Es eröffnet sich noch mal ein toller Blick und wir treten mit einem Hochgefühl unsere Heimreise an!
Zurück geht es nicht, ohne noch einmal an einem Intermarché anzuhalten, um sich dort mit Käse, Kartoffeln, Fisch und Oliven für den Genuss zu Hause einzudecken…. Frankreich wir kommen wieder! Ganz bald! Versprochen!
[…] unserer Frankreichliebe. Neben der herben Normandie ist das die wunderschöne, abwechslungsreiche Bretagne. Und was gehört mehr zur Bretagne als diese superleckeren, herzhaften Galettes aus Buchweizenmehl! […]