Von Paris aus starten wir ENDLICH – Richtung Sainte Croix du Verdon! Dem kleinen Dorf, in dem ich so viele glückliche Urlaube als Kind genießen durfte, der See, an dem mein Mann und ich unsere ersten Urlaube verbrachten, dieses gemütliche Appartement in den Castellas in der ich – unsere Tochter im Bauch – erste Tritte verspürte und wir noch dachten, wir bekämen einen kleinen Jungen….
In den Jahren unserer Selbstständigkeit hatten wir nie länger frei als 10 Tage – zu kurz für die 1500 km lange Anreise an meinen Herzensort. Der Schicksalsschlag eines Wasserschadens in unserem Laden mit nötiger 5 Wochen Komplettsanierung erwies sich als Glücksfall im Spiel des Lebens…. nachdem Christian und ich bereits 10 Tage sorgenfrei mit dem Wohni die Normandie bereisten, planten wir unsere Tochter nach einem Sprachurlaub aus Paris abzuholen und gemeinsam an die Anfänge unserer Beziehung zu reisen! Paris – Sainte Croix – 10 Tage Zeit – Glück pur!
Endlich wieder vereint, gibt es 1000 Dinge zu bequatschen! |
Auf einer riesigen Wiesenfläche sucht man sich seinen Wunschplatz mit Stromanschluß und kann das angrenzende Seebad kostenlos genießen. Die Sanitäranlagen sind sauber, das Wetter spitze, wir genießen unsere erste gemeinsame Zeit seit 3 Wochen und haben uns bis lange am Abend viel zu erzählen….
Ich bin so begeistert und würde sogar gerne noch einen Tag verlängern, doch die Familie treibt weiter und gegen 14 Uhr geht es schon wieder los! Am See gibt es ausreichend und gut gepflegte sanitäre Anlagen und ein zufriedenstellendes Bistro mit Snacks und Kaltgetränken. Am Stellplatz findet man einfache – aber gepflegte – sanitäre Anlagen.
Auf geht’s Richtung Sainte Croix! |
Sainte-Croix-du-Verdon und die Zeit steht still…..
An den nächsten zwei Tagen entspannen wir! Wir spielen viel (danke an Patricia Wollowski für die tollen Spieletipps!), gehen schwimmen und spazieren, marschieren zu Fuß zum Supermarkt (geht nur bergauf, aber nach 20 Minuten hat man es geschafft!), grillen und kochen wunderbar am Wohni und genießen die Zeit zu viert (inkl. Hund). Wir sind so glücklich und faul, dass wir kaum etwas anderes als uns selbst benötigen. Nur mit größter Disziplin schaffen wir eine beeindruckende Rundreise durch den Canyon du Verdon!
Nachdem wir Bergluft und die große Freiheit geschnuppert haben, beflügelt uns die Lust auf mehr und und wir beschließen, den Canyon auch mit dem Kanu „von unten heraus“ zu bestaunen. Am Fuße der großen Brücke befinden sich zwei große Sandstrände mit allerlei touristischem Bedarfsbefriedigungsbuden. Wir steuern den größten Strand an und mieten uns für 20€/ Stunde ein Kanu für 2 Personen.Während ich die Ruhezeit am Strand genieße, wartet und horcht der Hund unerlässlich, ob der Rest der Familie auch wieder lebend das Ufer betritt…
Nach 40 Minuten kommen Vater und Tochter schweißgebadet gerudert (sorry – gepaddelt) und ich steige mit Hund ins Kanu um mit der besten Tochter ever die ersten Canyon-Felsen noch mal von unten bestaunen zu dürfen. Interessanter als die imposante Felsstruktur finden wir diese Gruppen pubertärer Jugendlicher, die sich von den einzelnen Felsvorsprüngen stürzen und versuchen mit bestmöglichster Figur ins Wasser zu springen!
Ist witzig, anstrengend, sehens- und empfehlenswert! Könnt und solltet ihr machen wenn ihr da seid!
Auf dem Rückweg fahren wir in das wunderschöne Örtchen Bauduen und essen dort in einem der zahlreichen Bistros und Restaurants zu Abend…
Der Markt in Riez
Mittwochs und Samstags ist Markttag in Riez! Fahrt auf jedenfall dorthin! Seit ich den Markt das letzte Mal vor über 16 Jahren besucht habe, hat er sich mindestens verdoppelt! Hühnchen, Käse und Co. schmecken nach wie vor so gut! Und ein paar schöne Anziehsachen haben wir dort auch gefunden…
Dieser Markthändler verkaufte köstlichste Kichererbsenbratlinge – muss ich dringend noch ausprobieren nachzukochen… |
See – See – und nochmal See
Wir genießen noch 2 Tage am See, bevor wir uns langsam auf den Rückweg mit einem Abstecher nach L’Isle-sur-la-Sorgue machen.
Wir kommen nachmittags an, genießen unser Essen am Wohni
und erkunden die schöne Landschaft mit den unterschiedlichen Badestellen rund um den Campingplatz.
Am nächsten Morgen schwingen wir uns früh auf die Räder um im Ort zu frühstücken.
Dieses wunderbare Städtchen – aufgrund seiner zahlreichen Kanäle auch „Venedig des Comtat“ genannt – besitzt einen ausgezeichneten Ruf als Antiquitäten-Handelsplatz, wo sich insbesondere am Bahnhof in alten Lagerhäusern über 200 Händler um den Verkauf von Brocantes und Antiquités bemühen.
Der Wochenmarkt ist voll – aber vielseitig und interessant! Ungeduldige Männer kann man in einem der vielen Bistros am Straßenrand bequem parken! 😉 |
In den alten Gebäuden befinden sich zahlreiche Antiquitätenhändler mit einer riesigen Auswahl an Möbeln und Accessoires… |
Das Wasserrad ist über 200 Jahre alt und funktioniert heute noch wie früher…. |
Wenn ihr dann noch an einem Wochenmarktstag dort seid, wird ein Besuch zu einem unvergesslichen Erlebnis – auch wenn es voll ist!
Immer wieder kann man Inseln der Ruhe in dem umtriebigem Städtchen finden…. |
Wir können nicht nur das Städtchen, sondern auch den Campingplatz La Sorguette (12 Minuten mit dem Fahrrad von der Stadt entfernt) uneingeschränkt empfehlen und werden mit Sicherheit noch einmal wiederkommen!
Leider müssen wir nach 2 Übernachtungen schon wieder früh los.
Auf dem Campingplatz in Dole stehen wir vor einer wunderschönen Brücke. Hatte Gustave Eiffel hier schon wieder seine Finger im Spiel? |
Wir landen auf dem Rückweg in Dole im Juragebiet. Die Stadt soll schön sein, der Campingplatz ist zufriedenstellend – hat jedoch nichts vom Charme der vergangenen Stellplätze. Wir verbringen hier auf dem Camping du Pasquier eine regnerische Nacht, bevor wir endgültig die letzte Etappe heimwärts antreten….
Begrüßt werden wir zu Hause zwar mit Nieselwetter – aber auch mit einem wunderschönen Regenbogen…
Was für wunderbare 3 Wochen wir hatten!!