Hühnchen aus dem Ofen - mit Blutorangen • Katis Rezeptgeschichten

Alle zwei Monate circa machen Christian und ich uns ein ganzes Hühnchen aus dem Ofen – oder wahlweise aus dem Grill. Das Hühnchen beziehen wir – wie sämtliches Geflügelfleisch welches wir für unser Bistro Refugio Unna nutzen – vom Ardeyer Landhühnchenhof Zur Nieden. Dort wachsen die Tiere frei und in großen Hallen auf – werden gefüttert mit dem, was auf den umliegenden Feldern wächst und es wird gänzlich auf Antibiotika und Mastzusätze verzichtet. Die Tiere werden direkt auf dem Hof geschlachtet – ein Lebendtransport entfällt. Das heißt, bevor das Tier merkt, dass etwas unheimliches passiert, wird es mittels Stromschlag betäubt und bekommt nichts mehr mit. Es tut mir leid, einen Artikel über Genuß so einzuleiten, dennoch finde ich es wichtig, darüber zu sprechen. Mittlerweile ist es mir persönlich überhaupt nicht mehr möglich zu genießen, wenn ich nicht weiß, dass das Tier vorher nicht gelitten hat.

Zum Rezept vom Hühnchen aus dem Ofen….

Nun – wenn auch Du die Möglichkeit hast, an so „gute“ Hühnchen zu kommen, ist so ein Hühnchen aus dem Ofen bestimmt auch ein tolles Rezept für Dich! Es ist denkbar einfach und läßt sich beliebig abwandeln. Wir würzen unser Hühnchen immer wieder anders und füllen es mit Obst/ Gemüse aus der Saison. Für das Hühnchen aus dem Ofen in diesem Beitrag habe ich gepickelte Blutorangen verwendet. Wie das geht, erkläre ich Dir hier:

Für Dein perfektes Hühnchen aus dem Ofen mit Blutorangen benötigst Du:

ein gutes, küchenfertiges Hühnchen
gepickelte Blutorangen, 1/2 Glas
gutes Küchensalz, ich verwende Luisenhaller Tiefensalz
Orangenöl, alternativ, gutes Olivenöl
2-3 Zweige Rosmarin
Raz el Hanout
Chili, ich verwende Mamas bestes Chili ohne Kerne
unbehandelte Zitrone

So gelingt Dir Dein perfektes Hühnchen aus dem Ofen:

löse in einem ausreichend großen Topf (das Huhn muss noch mit rein) 6 EL Salz in ca. 3 l lauwarmen Wasser auf, gebe 1 Esspressolöffel Ras el Hanout, 3 Blutorangen aus dem Glas, 2-4 Zitronenscheiben und ca. 3 EL Sud aus dem Glas mit an das Wasser und verrühre alles gut
lege das gesäuberte Hühnchen in das Wassergemisch und lasse es mindestens 1,5 Stunden drin liegen
wende das Hühnchen und lasse es weitere 1,5 Stunden drin liegen – ich habe das Hühnchen auch schon über Nacht im Wassersud liegen lassen, das ist absolut ok – besser als zu kurz!
hole das Hühnchen nach Ablauf der Zeit aus dem Wasser, tupfe es trocken (auch von innen) und lasse es mindestens 1 Stunde unabgedeckt im Kühlschrank trocknen
rühre eine Marinade an…

Zur perfekten Marinade zu Deinem Hühnchen aus dem Ofen:

- Orangenöl 4 EL
- eine großzügige Prise gutes Küchensalz
- Ras el Hanout, 1 gehäufter Esspressolöffel
- Chili (am besten ohne Kerne) 1 gestrichener Epsressolöffel
- Flüssigkeit aus dem Glas eingelegter Blutorangen: 1 EL

Vermenge alles gut und pinsel Dein Hühnchen mit der Marinade ein. Verwahre einen kleinen Rest für das Innere des Hühnchens
Das Innere des Huhns kleide mit dem Rest der Marinade aus und gebe 2-3 Rosmarinzweige sowie 5-7 Blutorangen aus dem Glas mit in das Huhn. Die Rosmarinzweige breche noch mehrmals bevor Du sie ins Huhn gibst, so können sich das Kraut gut entfalten.

Du kannst das marinierte Hühnchen jetzt noch gerne ein wenig bei Zimmertemperatur stehen lassen.

Ab in den Ofen….

Heize den Ofen auf 140°C vor. Das Hühnchen auf ein Rost, darunter kommt eine Fettpfanne/ ein Backblech, damit Du dir nicht den ganzen Ofen versaust….

Nun ab mit dem Gefieder in das vorgeheizte Rohr – mindestens 45 Minuten wie meine ERfahrung mich gelehrt hat! Wenn Du es ganz genau wissen willst: verwende ein Thermometer: die optimale Kerntemperatur des Fleisches beträgt 77°C. Wenn 75°C erreicht sind, schalte ich den Ofen aus, lasse die Tür ein wenig auf und das Hühnchen nochmal 10 Minuten im warmen Ofen rasten. Dann passt es perfekt!

Wir essen dazu gerne einfach einen Salat – oder im Herbst/ Winter frisch in feine Streifen geschnittenen Rotkohl, den wir ebenfalls mit den Blutorangen und Orangenöl anmachen und leicht einköcheln lassen. Oder das Huhn kommt ausgelöst auf einen Teller und wir essen es gemütlich mit einem leckeren Dipp und Brot zu einem schönen Film. Ganz wichtig dann: mit den Händen essen! 😉