Vom Hühnchen-Metzger meines Vertrauens, dem Ardeyer Landhähnchenhandel habe ich meine wöchentliche Lieferung für unser Bistro Refugio erhalten. Diesmal waren ausnahmsweise mal nicht „ausgelöste“ Hähnchenschenkel dabei, wie ich sie sonst bestelle, sondern Schenkel mit Knochen. Ein einziges Mal zuvor habe ich versucht die Schenkel selbst auszulösen. Ich kann andere Dinge einfach besser 😉 Es hat viel zu lange gedauert und das arme Teil war nicht mehr ansehnlich…. Also habe ich überlegt, wie ich diese Schenkel am besten im Ganzen verwerte. Einen großen Granatapfel hatte ich auch noch zu Hause. Warum nicht mal ein orientalisches Hühnchen…. ?
Das Ergebnis war MEGA! Das zarteste Hühnchen ever – und ganz, ganz anders-lecker! Dieses Rezept muss ich aufnehmen in diese Sammlung, weil es dringend noch mal nachgekocht werden muss….. probiere es mal aus….
Für Dein marokkanisches Hühnchen benötigst Du:
(Ich mache 4 Schenkel für 2 Personen. Das ist viel. Doch das Hühnchen schmeckt am nächsten Tag auch kalt oder nochmals aufgewärmt…)
- Hühnchenschenkel, 4 St.
- Knobizehen, 4 St.
- 400 g rote Zwiebeln, klein gewürfelt
- gutes Küchensalz
Für die Marinade
- 3 gehäufte TL Ras el Hanout
- 2 TL gutes Küchensalz, ich verwende Luisenhaller Tiefensalz
- 1/2 TL Chili ohne Kerne – alternativ natürliches auch jedes andere fruchtige Chili
- 4-5 große EL Olivenöl
Für den Sud
- Granatapfel, 1 St.
- 150ml Essigsud aus den Blutorangen – alternativ 50 ml Zitronensaft, 1 Prise Zimt, 100 ml Orangensaft (am besten frisch gepresst)
- 5 St. geviertelte Blutorangen aus dem Glas, alternativ frische, unbehandelte Blutorangenviertel, dann ergänze den Sud mit 1 Prise Zimt und ein wenig Piment/ Pfeffer
- Honig, ca. 2 TL
Marokkanisches Hühnchen – in wenigen Schritten….
- vermenge alle Zutaten für die Marinade zu einer sämigen Paste und massiere diese in die gewaschenen Hühnchenschenkel ein
- stelle diese für mind. 30 Minuten zur Seite
- Presse den Granatapfel aus , verwahre dabei 2 TL Kerne zum späterem Topping
- Gebe den Saft (ca. 100 ml, alternativ geht auch fertiger Granatapfelsaft) mit dem Essigsud und dem Honig in einen Topf und lasse alles sanft einköcheln
- stelle den Sud beiseite
- würfele die Zwiebeln, schneide den Knoblauch klein
- brate die Hühnchenschenkel von beiden Seiten scharf in Olivenöl an und stelle sie beiseite
- werfe in den dunklen Olivenöl-Sud nun die Zwiebeln und die Orangen und lasse sie ordentlich ca. 5 Minuten braten
- gebe das Tomatenmark dazu und verrühre es gut
- nun den Knobi dazu…
- alles gut verrühren und ca. 1 Minute noch kochen lassen
Den Ofen auf 220°C Umluft vorheizen
- alles mit 100 ml Wasser ablöschen, dabei gut auf dem Grund rühren, damit sich das angebackene löst
- nach kurzer Zeit nochmals 100 ml Wasser dazu geben und alles leicht 2 Minuten einköcheln lassen
- den Granatapfelsud dazugeben, alles mit einem Holzlöffel leicht verrühren und von der Platte ziehen
- die vorgebratenen Hühnchenschenkel in den Bräter geben, falls Du die Schenkel schichten musst, übergieße das obere Hühnchen nochmals mit dem Sud
- gebe den Bräter mit geschlossenem Deckel in den vorgeheizten Backofen: 30 Minuten lang
- nach den ersten 30 Minuten wende vorsichtig die Schenkel und übergieße alles nochmals sorgsam mit dem Sud
- drehe den Ofen auf 200°C runter und gebe alles noch einmal abgedeckt für 60 Minuten in den Ofen
Nach Ablauf der Zeit hole den Bräter aus dem Ofen und lasse alles noch einmal 20 Minuten abgedeckt ruhen.
Dazu schmeckt Reis – gekocht mit ein wenig Kardamom und zum Abschluß verfeinert mit ein paar Tropfen Orangenöl.
Als Gemüsebeilage ist ein Feldsalat mit Granatapfel wunderbar – oder Rotkohl verfeinert mit ein paar Tropfen Calamansi-Balsam…
Guten Appetit!