„Eigentlich hatte ich keine Lust, doch ziemlich schnell hat mich das Museum in seinen Bann gezogen!„
Nach der Kasse (hupps, was für ein Preis!) geht es erst einmal eine Etage tiefer: die Garderobe wird unten abgegeben. Erst bin ich sauer (hoch runter…), aber bereits in der Garderobe beginnt die Museumphilosophie und man wähnt sich in einer großen „Kabine“. Neben des typischen Garderoben-Schalters sind hier auch etliche Spinte aufgebaut, in die man die Sachen stilgeerecht einschließen kann. Auf Monitoren wird der Besucher bereits an dieser Stelle mitgenommen auf eine Reise: private Mitschnitte von namhaften Profis aus bedeutenden Kabinenszenen wie nach dem gewonnenen Endspiel der Nationalmannschaft, der Besuch der Kanzlerin in der Kabine vor und nach dem Spiel, die Motivation von Trainer und Kapitän vor dem entscheidenden Zusammentreffen… Wir bleiben das erste Mal stehen und starten die verschiedenen Filme an den unterschiedlichen Bildschirmen.
Nachdem wir alles gesehen hatten, fahren wir mit der Rolltreppe „durch den Kabinengang“ direkt in die heiligen Hallen!
Hier heißt das Motto „Mit allen Sinnen entdecken“! Der 1. Teil ist dem Wunder von Bern gewidmet. Selbst unsere Tochter wurde in wenigen Minuten in den Bann gezogen.
Das ist er: Rahns Originalschuh mit dem er „uns“ zum Weltmeister schoß! |
Ich will hier gar nicht soviel verraten. Die 2 Etagen Ausstellungsfläche bieten für jeden Besucher etwas!
Nachdem man in der 1. Etage Lehmanns ominösen Zettel bewundert (ich weiß jetzt, was tatsächlich draufstand – Spoileralarm: am Ende des Textes habe ich den Zettel (fast unkenntlich gemacht) für Euch abgebildet), auf Original-Bänken die Highlights aus über 100 Jahren Fußallgeschichte gesehen und das ein oder andere Geheimniss aus Kabinen, Hotelzimmern und Tagebüchern erfahren hat, kann man gut in das Restaurant (am Ende der 1. Etage) einkehren und zu angemessenen Preisen nette Kleinigkeiten essen und guten Wein oder ein kühles Bier geniessen.
Dann geht es nach einem witzigen 3D-Film ab in die untere Etage, welche sich schwerpunktmäßig dem Vereinsfußball widmet.
Doch vorher geht es durch die Hall of fame!
Auch der untere Ausstellungsbereich ist gekennzeichnet durch die multimediale Inszenierung, die sämtliche Sinne anspricht.
Nachdem wir an Multimediaboards Trainings-, Essens– und Regenerationspläne ausgearbeitet und unsere Fähigkeiten als Trainer, Motivator, Koch, Arzt und Masseur erprobt haben….
versuchen wir uns als Spielkommentator in einer Original-Sky-Kabine
und arbeiten hart daran (mittels mechanischer Hilfe) den legendären Fallrückzieher Klaus Fischers nachzustellen:
Wir haben Spaß und die Zeit vergeht wie im Flug! Vier Stunden haben wir (mit ca. 25 Minuten Restaurantpause) im Museum verbracht. Klar, dass zum Abschluß der Weltmeisterschaftsbus am Ende der Ausstellung genau unter die Lupe genommern werden muss!
FAZIT:
TIPPS:
Die Eintrittskarten und – falls gewünscht ein Begleitprogramm – kann bequem und ermäßigt im Online-Shop gebucht werden. Mit der ausgedruckten Karte kann man dann auch kostenlos mit Bus und Bahn zum Museum hinfahren!
Leider können keine Taschen mit in das Museum genommen werden, alles muss unten an der (kostenlosen) Garderobe abgegeben werden. Also zieht Euch Klamotten mit Taschen an, in denen das Notwendigste (Geld für das Restaurant, Handy u.a.) verstaut werden kann.
Wir waren an einem Sonntag da (14-18 Uhr). Es war angenehm leer. Wie es an anderen Tagen ausschaut, kann ich nicht sagen.
Link zum Fussballmuseum mit allen wichtigen Angaben (Preisen, Öffnungszeiten)
Fussballmuseum Dortmund
Zu einem Heimspiel des BvBs kann man sich in die Almhütte vor dem Museum einbuchen. Hier werden die Spiele live übertragen und man genießt rustikal dazu Currywurst und frisch Gezapftes.
Auf die Anmietung der Eisstockbahn haben wir verzichtet. Ich denke mir, dass man sich auf dieser Kunststoffbahn, die ohne jeglichen eingebundenen Kontext vor das Museum „hingworfen“ erscheint, eher der Lächerlichkeit preisgibt als selbst Spaß zu haben – es sei denn, ihr habt schon drölf-dreissig Bierchen vor dem Ruhrpott-Imbiss-Bierwagen genossen. Dann wünsche ich Euch viel Spaß 😉
Laßt es Euch gutgehen! Eure Kati!
ACHTUNG-SPOILER-ACHTUNG-SPOILER
Wie versprochen: hier der Zettel und die zugehörige Story (Zitat von www.strafstoss.net)
Deutschland-Argentinien
5:3
4 Elfmeter in die richtige Ecke gehechtet, 2 gehalten
30. Juni 2006: Im ausverkauften Olympiastadion Berlin trifft die deutsche Nationalmannschaft im Viertelfinale der Fußball-WM auf Argentinien. In einer ausgeglichenen Partie gelingt den Gauchos Anfang der zweiten Hälfte das 1:0, zehn Minuten vor Abpfiff kann Miroslav Klose für Deutschland ausgleichen. Nachdem auch die Verlängerung keine Entscheidung bringt, geht das Spiel ins Elfmeterschießen. Schon vor dem ersten Elfer im Fokus: Jens Lehmann. Der 36-Jährige hatte das erbittert geführte Duell gegen Oliver Kahn um den Stammplatz im deutschen Tor erst kurz vor der WM für sich entscheiden können. Jetzt ermuntert ihn der unliebsame Konkurrent, wünscht ihm Glück für das Elfmeterschießen. Zunächst eher unbeachtet: Torwart-Trainer Andi Köpke steckt Lehmann einen Spickzettel zu, auf dem die Gewohnheiten der argentinischen Schützen bei Elfmetern notiert sind.
Deutschland schussgenau und nervenstark
Dann geht es los: Oliver Neuville tritt als Erster an den Punkt – und verwandelt sicher. Lehmann wirft auf dem Weg ins Tor einen Blick auf den Zettel. Beim Versuch von Julio Cruz ist er in der richtigen Ecke, bleibt gegen den wuchtigen Schuss aber chancenlos. Dann verwandelt Michael Ballack sicher. Vor dem nächsten Elfer holt Lehmanns wieder den Spickzettel aus seinem Stutzen. Roberto Ayala tritt an, Lehmann tänzelt auf der Linie. Der Argentinier entscheidet sich für die rechte untere Ecke, schießt aber schwach. Lehmann ist unten und hält den Ball. Danach treffen sowohl Podolski als auch Maxi Rodriguez. Es steht 3:2. Vierter Schütze für Deutschland: Tim Borowski. Und der verlädt Keeper Leo Franco ohne Probleme. Für Argentinien muss Esteban Cambiasso nun treffen. Auch er versucht es mit der rechten unteren Ecke und auch er scheitert am deutschen Keeper. Der wird nach dem Spiel zum gefeierten Helden, sein Spickzettel zum Kultobjekt.