Wir 3 im 3D-Kino im Europa-Park |
Alles ist authentisch, liebevoll, schön dekoriert. Nur wenige hundert Meter entfernt, lassen sich zwischen den Wolken die Loopings der Achterbahn erahnen. Wir legen uns k.o. vom zwar kurzem aber doch anstrengenden Arbeitstag in unsere schmalen Kojen und freuen uns auf den nächsten Tag!
Schön und stilgerecht finde ich -sitzend auf Holzbänken mit Fell – die Emailleteller und -becher. Ein wenig fühle ich mich wie ein Cowboy und wir marschieren breitbeinig wie Sancho (ja, Hunde dürfen mit in den Park) frisch gestärkt Richtung Haupteingang.
Keine 10 Minuten später stehen wir mitten auf der „Deutschen Allee“. Was für ein Prunk, welche Kulisse, was für eine Deko! Mir fehlt ein wenig die Luft und Sancho pinkelt erst einmal gegen einen Kürbis!
Er scheint genauso entrückt zu sein wie wir! Wo ist der Plan, wo sollen wir hin? Evi meint, es sei alles so schön, der Park wolle ohne Plan entdeckt werden. Ich glaube ihr nur halb und stecke mir so einen Info-Folder in die Tasche. Während Evi und Christian die erste Fahrattraktion in „Italien“ erleben, setze ich mich mit dem aufgeregtem Sancho zu meinen Füßen auf die Plazza neben einem schönen Brunnen auf venezianische Eisenstühle und studiere den Plan.
Der größte Kürbis Europas steht in „Frankreich“ im Europa-Park und beherbergt eine „Dunkel-Achterbahn“ |
Der Park ist tatsächlich in europäische Länder eingeteilt – aha – aus diesem Grunde heißt er auch Europa-Park! Als Evi und Christian wieder zu mir stoßen, habe ich schon längst die Laufroute geplant. Wir bestaunen in Frankreich die Architektur, genießen einen Crêpes und schlendern durch die Schweiz bis zum „Alpen-Express“. Auch hier lasse ich Christian den Vorsprung und er „darf mit Evi in die Holzachterbahn – einer muss ja auch auf den Hund aufpassen 😉 .
Während die beiden in der Schlange auf ultimatives Herzkammerflimmern warten, schlendere ich mit Sancho durch Griechenland und erkunde den Rest der Schweiz…. . An einem Raclette-Restaurant bleibe ich stehen um die beiden Abenteuerer in Empfang zu nehmen und studiere derweil weiter den Park-Plan. Unterbrochen werde ich von einem nervösem Zuckeln an der Leine! Was ist mit meinem Hund los? Während ich den weiteren Tagesablauf plante, verkeilte Sancho sein Köpfchen zwischen einem Eisenzaun hinter dem sich künstliche, elektrisch betriebe Hühner und Küken befinden. Der Kleine ist halb wahnsinnig, weil sich die Kunsthühner völlig unbeeindruckt von seiner „männlichen“ Knurrerei überhaupt nicht beeindurcken ließen und einfach munter weitergackern. Und ich bin halb wahnsinnig, weil ich dieses Köpfchen meines ach so männlichen Hundes nicht mehr aus dem Eisenzaun befreien kann. Mit Mühe und Not schaffe ich es den Prinzen zu befreien. Der pinkelt aus Entrüstung vor lauter Respektlosigkeit der Hühner einfach noch mal gegen den Zaun. Ich hoffe, mich und den Hund hat keiner gesehen und freue mich, die beiden Alm-Flitzer wieder in Empfang nehmen zu können!
In Griechenland bewundern wir die Wasserachterbahn, schlendern durch Russland und versichern uns gegenseitig, dass wir NIEMALS mit dieser Space-Achterbahn fahren würden die über unseren Köpfen hinwegzurrt. Zwischendurch genießen wir heiße Marronen und eine köstliche Kürbiscremesuppe mit Kürbiskernen und Kürbisöl für sehr faire und gerechte 3,40€!
In den kleinen Hütten auf dem Weg können wir russische Glasbläserei, die Herstellung von Petruschkas und die Kunst des Töpferns bewundern. Während wir unsere warme Suppe genießen, spaziert eine „Gänsefrau“ (gibt es so etwas?) mit ihrer 10-15 -köpfigen Gruppe Gänse durch die Straße. Die Sonne scheint, es ist surreal – es ist schön! Selbst der Hund ist sprachlos – hat er noch nie so eine Gruppe, so – zumindest für ihn – große, gackernde Tiere gesehen die noch selbstbewusster durch den Park watschelten als er!
Die Flußtour durch die englischen Kolonien können wir leider nicht mitmachen – Hunde sind dort verboten, egal, es gibt so viel zu entdecken und wir wandern weiter Richtung Finnland. Wir haben unseren Spaß beim Wasserrafting
und der Hund frisst tatsächlich innerhalb von gefühlten Millisekunden eine halbe Krakauer die er auf der Straße erschnuppert hat! Wir verdrängen den Gedanken an unangehme Gase und Gerüche des Hundes im engen Wohnmobil und kehren selbst ein um unseren Hunger zu stillen. Das Speisenangebot im Park ist erstaunlich gut. Mehr als das! Klar gibt es Pommes und Currywurst, aber es werben auch genug Themenrestaurants mit unterschiedlichsten (auch vegetarischen und veganen) Angeboten um die Gunst des Gastes.
Unglaublich: selbst frisches Obst findet man an den Selbstbedienungstheken der meisten Food-Stations! Und das zu fairen Preisen: 1 Apfel/ 1 Banane, zwischen 70 und 80 Cent. Toll! Wir haben südamerikanisch gegessen und es war richtig gut!
Den einmal durchquert, landen wir in England, in welchem Halloween schon in den Gassen tobt – neben den unglaublich schönen Dekoration begegnen uns hier auch viele Street Acts in Form von schrecklich-schön-verkleideten Grusel-Hexen und unheimlichen Gestalten in blutigen Umhängen.
Ruhiger wird es in Irland! Das neueste der Länder, gerade erst eröffnet, bezaubert es uns durch Miniatur-Seelandsschaften, winzigste Karrussels und abendteuerlichste Spielplätze. Ich wünschte, ich wäre noch einmal Kind…. oder noch besser Mama eines kleinen Kindes…! Es ist wirklich zauberhaft! Nachdem wir die Halloween-Parade bewundert haben, marschieren wir zurück zu Irland um dort den Abend bei Live – Music , einem guten Beer und richtig tollem irischem Essen abzuschließen.
Nach einer ruhigen und entspannten Nacht frühstücken wir beim nahegelegenen Unterstand draußen und besprechen den kommenden Tag. Der Plan: Sancho bleibt bei offener Box im Auto. Wir alle denken, er kann ein wenig Ruhe gebrauchen. Am Vortag hat er gefühlte 10.000 Kürbisse bepinkelt und ist nicht einmal zur Ruhe gekommen. Wir werden unterdessen am Vormittag zu Dritt all`dass „abarbeiten“, was man mit Hund nicht machen kann.
Gesagt getant! Nach ausgiebiegem Spaziergang, verabschiedeten wir uns von dem Hund und sind direkt zum ersten High-Act des Parkes gegangen: der Eiskunstlaufschow!
Phänomenal! Auch wenn ich des öfteren die Augen zu machte! Wir saßen in der ersten Reihe! Also ehrlich: ich brauche so eine Unterhaltung nicht! Nicht auszudenken, wenn ein Tanzpartner mal loslässt und die Partnerin mit dem Kopf auf die Eisfläche knallt! Ooooooo – aber wahrscheinlich habe ich zuviel Walking Dead gesehen! Also: Respekt vor den Künstlern, vor dem Mut, vor der athletischen Leistung! Ich verneige mich! Aber wegen mir müsst ihr das nicht machen! Ich habe viel zuviel Angst, dass Euch etwas passiert!
Meiner Tochter würde ich diesen Sport verbieten – aber ihr wart großartig!
Wunderbare Halloween-Dekorationen zu den unterschiedlichsten Themen säumen den Park |
Als nächstes sind wir ins 4-D-Kino marschiert! Ja was für eine Gaudi! Das widerrum ist mein Ding! Ich habe gegen Schneekugeln gekämpft, bin auf Skiern durch einen Wald gefahren und habe mit der Euro-Maus die Welt gerettet! Ich schwör`!!! Das war toll!
Wir genießen endlich wieder zu Viert das tolle Herbstwetter und schlendern langsam Richtung Hotelkomplex. Zum Europapark gehören 5 große Themenhotels, eines, das Hotel Bell Rock, beherbergt sogar ein Sternerestaurant, dass Ammolite. Wir können gar nicht viel überlegen in welche Restauration wir einkehren wollen, die meisten Gastronomien sind ausgebucht! Glücklich erwichen wir noch einen freien Tisch im spanischen Don Quichotte .
Herrlich, köstlich – ein perfekter Abend! Wir genossen ein fantastisches Salatbuffet und individuell ausgesuchte Spieße, frisch gegrillt vom Lavasteingrill! Der Service war freundlich und zuvorkommend. Ein rundum gelungener Abend! Nach dem tollen Essen sind wir noch ein wenig durch die Hotellandschaft gewandert. Ich hatte mir mittlerweile die Biographie des „Europa-Park-Machers“ Roland Mack gekauft (hallo, könnt ihr Euch vorstellen, das der ganze Park inkl. der 5 phänomenalen Hotel-Erlebnisswelten ein Familienunternehmen ist???) Wie geil ist dass denn? Eine Familie – ein Macher! Wie schafft man es, so eine perfekte Illusion einer perfekten Welt zu bauen? Könnt ihr Euch vorstellen, dass der Chef in dem Park wohnt? Dass die Kinder Mack in dem Park aufgewachsen sind? Aber was mich noch viel mehr erstaunt, wie schafft es ein Mann, solche perfekten Wohlfühlwelten zu erschaffen? Sorry, wir waren vor ein paar Jahren schon mal im Disney Land Paris – dort sind wir nach 1 1/2 Tagen freiwillig abgereist, weil es SO schlecht war. Und da steckt ein Weltkonzern hinter! Und hier hat der Wille, die Vision und die Begabung eines Mannes das größte Erlebnisspektrums Europas geschaffen! Und das meine ich vollkommen ernst! Ich kann es nicht verstehen, dass es noch andere Hotels geben kann als diese! Diese Verpflichtung zum Erlebnis – nicht zum Prunk – stellt Euch vor: ein Hotel heißt Santa Isabel und ist einem Kloster nachempfunden. Gewidmet ist das Hotel der Mutter von Roland Mack, Elisabeth, genannt Isabel.
Und wie schön es dort ist! Neben alten Kirchenbänken steht man in einer Empfangshalle mit einer hohen Kanzel. Die Hotelmitarbeiter haben Mönchskutten an. Oh – es ist alles perfekt umgesetzt! Und was noch viel besser ist: es ist ständig ausgebucht! Holla! Hört ihr das, ihr Hotels der Welt! Nehmt die Gäste mit auf eine Reise! Und zwar anständig, ehrlich, nicht mit Plastikmist und schlechten Imitiationen! Es ist unglaublich. Nur ganz wenige Menschen glaubten an den Mann und seine Visionen. Was hat er geschaffen! Roland Mack ist mein neues Vorbild! Und ich werde Eva-Lotta noch viel von ihm und seinem Leben erzählen! Du kannst es schaffen, wenn Du von etwas träumst! Und was man alles schaffen kann….. fahrt hin und seht Euch um auf dem mehr als 95 ha großem Gelände, übernachtet mal in einem der großartigen Hotels, klar, es hat seinen Preis! Wer es rustikal mag und mit seinen Kindern Lust auf Abenteuer hat, der ist im Camp Resort – nur wenige Gehminuten vom Park entfernt – gut aufgehoben. Angegliedert daran ist der Campingplatz des Parkes auf dem auch wir standen. Für dem Park haben wir am ersten Tag mit 3 Personen 135 € Eintritt bezahlt. (Der zweite Tag war mit 115 € unwesentlich günstiger). Aber trotz des hohen anmutenden Eintrittspreises, mag ich es und finde, der Aufenthalt ist jeden Cent wert! Ich kann es Jedem empfehlen. Auch demjenigen, der nicht so Fahrgeschäftgeil ist – ich mag das auch nicht – aber die Deko, die Ideen, die Sauberkeit, die Liebe zum Detail, die Reise, auf die man mitgenommen wird….. es ist toll!