Warum Dal … Warum ein indisches Linsensüppchen mit Zitrone?
Es ist Anfang Februar, die Tage werden länger und ich sehne mich nach Umbruch! Es soll Frühling werden. Und dann zack-zack, bitte schnell Sommer.
Und da ich viele meiner Gefühle über das Essen ausdrücke, war ich auf der Suche nach einer „neuen“ Suppe, einer Suppe, die den Umbruch ankündigt. Tschüß‘ getrüffeltes Kartoffelrahmsüppchen (ich hol‘ Dich eh‘ noch genug raus), Rosenkohl-Gorgonzola-Süppchen, Wirsing-Suppe mit Speck und Parmesan – ich will jetzt etwas, was die Sonne lockt! SOFORT!
Limone, Jogurt, das ist sommerlich. Warum kann man das nicht einfach mal mit Linsen kombinieren.
„Dal“ (auch Daal oder Dhal geschrieben) bezeichnet das indische Nationalgericht. Eine Suppe – kann mal Vorspeise, Hauptgericht oder Beilage sein) aus Hülsenfrüchten (mal Kichererbsen, Bohnen oder auch Linsen). Nahezu jede Familie hat ihr eigenes Dal-Rezept. Meistens bestehend aus Hülsenfrüchten (anders als wir es kennen – zu Mus verkocht), Ingwer, Zwiebeln, Knoblauch, Kurkuma, Chilli und diversen Masalas (Gewürzmischungen wie Garam Masala oder Masoor Dal Masala – auch diese mischen viele Familien selbst, oft nach lang überlieferten Rezepten.) Ein „Ursprungsrezept“ gibt es nicht. Da wir also gerade „zwischen den Jahreszeiten sind“, finde ich es charmant, den Frühling zu locken und eine typisch-deutsche Wintersuppe (Linsensuppe mit ausgelassenem Speck und Essig) mal auf Frühjahrskurs zu bringen! Hopp hopp meine Linsen, rein in den Topf.
So machst du ein Dal – ein indisches Linsensüppchen:
- 1 Paket Linsen (ich hatte noch kleine braune Linsen ohne Vorkochen auf Vorrat)
- Ca. 3 Zwiebeln
- 3 Knoblauchzehen
- 2 Becher Saure Sahne oder Jogurt
- Saft von frisch gepressten Zitronen (ca. 2 Ganze)
- Zitronenzeste (von 1-2 Zitronen)
- Salz
- Raz el Hanout
- Ingwer
- Koriander
- Gemüsebrühe, ca. 1 Liter
- ca. 2 TL brauner Zucker
So geht es:
Die Zwiebeln in Olivenöl (wenn du es ganz genau machen willst, könntest du Ghee, geklärte Butter verwenden) anschwitzen, bis sie glasig sind. Den gepressten Knobi mit dazu geben.
Die Linsen nach Packungsangaben in Brühe kochen und dabei die Zitronenzeste einrühren.
Nach der Kochzeit gibst du den Linsen noch mal ein wenig Zeit und zieht sie erst ein wenig später vom Herd damit sie zu Mus verkocht sind. Sind sie noch nicht verkocht, nimm einen Pürrierstab und jag ihn einmal durch den Topf.
Eventuell könntest du die Suppe mit Brühe oder Wasser nun noch einmal verlängern. Dann vorsichtig die Saure Sahne oder den Jogurt unterrühren. Den Saft der Zitronen dazugeben. Abschmecken mit Salz, Raz el Hanout, Ingwer und braunen Zucker. Die Suppe auf einem Teller anrichten und mit gezupften Korianderblättern bestreuen.
Nicht alle Zutaten zuhause?
Hast du kein Raz el Hanout zu Hause, kannst du auch Garam Masala oder Masoor Dal Masala verwenden. Beides finde ich eben so gut. Wenn der Sommer erst einmal richtig da ist, werde ich die Suppe noch einmal mit Masoor Dal Masala kochen. Die darin enthaltene Minze macht sie noch ein wenig erfrischender. Wohingegen Garam Masala mit der verwendeten Zimtrinde und den Nelken eher wieder für die kälteren Tage aufwartet…
Noch was:
Der Geschmack ist wunderbar, trau dich ordentlich zu würzen! Einzig allein gestört hat mich die Farbe! Irgendwie sieht diese Suppe trostlos aus! Mit Kurkuma habe ich versucht ihr ein wenig mehr Gesicht zu verleihen, es blieb bei einem unscheinbaren Beige… Mehr Kurkuma habe ich mir nicht getraut zu nehmen, man schmeckt es irgendwann doch raus!)
Also habe ich sie farblich ein wenig aufgepept durch Paradieskörner – in Verbindung mit dem grünen Koriander peppt das die Suppe optisch doch ein wenig auf, oder?? Geschmacklich tut das dem Genuss keinen Abbruch!
Lass es dir schmecken…
Deine Kati