Im Mai soll Dresden am schönsten sein. Im August am vollsten….
Mama und ich waren Anfang Februar da!
Vorteil: bei Bahn und Hotel kann man wirkliche Schnäppchen machen
Nachteil: ein Teil der Museen sind aufgrund von Wartungsarbeiten von Januar bis eventuell Mitte Februar geschlossen.
Wir haben es trotzdem gewagt und waren begeistert!
Der Glockenspielturm vom Zwinger mit original Meissner Porzelanglocken |
Hier unsere Top-Tipps für ein schönes Wochenende in Dresden:
1) Bucht rechtzeitig! Wir haben Ende Dezember gebucht und sind für 90€ Hin- und Rückfahrt in der 1. Klasse ohne Umzusteigen nach Dresden gekommen! Dort haben wir dann im Hyprion Hotel ein wunderschönes Doppelzimmer für 50€/ Person und Nacht bewohnt! Alles in allem überschaubare Kosten und wir haben uns mit Lust und Laune auf den Weg gemacht….
Das Hyperion ist absolut zu empfehlen: tolle Zimmer im Herzen der Altstadt! |
2.) Vorplanen! Nach dem Einchecken ins Hotel, besorgt Euch eine Karte für „Die große Stadtrundfahrt – 22 Haltestellen“. Wenn ihr die im Hotel nicht bekommt, stehen in der ganzen Stadt verteilt diese blauen Verkaufswagen an denen ihr die Tickets und die Fahrpläne bekommt (auf jeden Fall bis 17 Uhr besetzt!).
22 Haltestellen und zahlreiche weitere interssante Führungen! Zu empfehlen, das Ticket zur Stadtrundfahrt.de |
Das Tolle bei dieser Hop-on und Hop-off Tour, die man auch aus anderen Städten kennt: Hier in Dresden sind noch einige Führungen inkludiert, die Spaß machen und wirklich empfehlenswert sind! Für die gesamte Dauer des Aufenthaltes zahlt ihr für alle Touren inkl. des Busses 20,-€/ Person.
Je nachdem wann ihr angekommen seid und wie ihr Lust habt, könnt ihr ab 18 Uhr noch eine Abendbusfahrt durch Dresden machen oder mit dem Nachtwächter um 20.00 Uhr das Viertel rund um die Frauenkirche erkunden…. (aktuelle Preise und Zeiten saisonabhängig).
Wir schlendern durch die Altstadt und sehen ein Gebäude schöner als das andere…. |
Mama und mir war das zu streßig und nach dem Einchecken im Hotel haben wir uns in der Stadt zu Fuß ein wenig treiben lassen, die Umgebung erkundet und sind dann bei einem absolut liebenswerten, einfachem aber gutem Italiener direkt an der Frauenkirche gelandet: Ausonia…
3.) Nichts unnötiges buchen! Das Frühstück hatten meine Ma und ich direkt mit dem Hotel gebucht. Wenn man in einem Hotel in der Innenstadt nächtigt, ist das nicht unbedingt nötig. In der Stadt sind genügend Lokalitäten, die mit günstigem und gutem Frühstück werben.
Frisch gestärkt sind wir um 11 Uhr mit dem Vortags gekauftem Ticket zur Führung durch die Altstadt – Station 1 – direkt am Zwinger angetreten. Wir waren begeistert! Ein sehr, sehr netter syrischer Guide hat uns kompetent und voller Enthusiasmus durch seine Stadt geführt. Wir haben tolle Tipps für die nächsten Tage und viele nette Anekdoten aus der Stadt gehört! Imponiert und ein wenig geplättet durch die Vielfalt der Kunst und Geschichte in Dresden suchten wir einen kleinen Platz der Ruhe – am besten bei einer typisch sächsischen Spezialität:
Dresdner Eierschecke im Café Emil Reimann |
4.) Das haben wir gefunden: Im Milchmädchens Caféhaus im Italienischen Dörfchen direkt an der Semper Oper. Mit Blick auf die Elbe könnt ihr hier ganz entspannt eine original Dresdner Eierschecke probieren, die wirklich lecker ist!
Ein wunderschönes Ambiente erwartet Euch im Milchmädchens Caféhaus… |
Im übrigen können wir das italienische Dörfchen auch für ein Mittag- oder Abendessen empfehlen: Im ebenfalls dort ansässigen Stadtwaldschlösschen erwartet Euch sächsische Braukultur und typisch deftiges Essen und das italienische Brunetti wartet mit einer tollen italienischen Karte zu absolut fairen Preisen auf Euch!
Im Brunetti gibt es auch einen Barbereich in dem man bei nettem Service guten Wein und Cocktails genießen kann… |
Im Sommer wird das Dreigestirn noch durch einen gemütlichen Biergarten ergänzt! Eine absolute Empfehlung – alle Anlaufpunkte bieten hier tolle Qualität zu fairen Preisen und mit Dresdner Freundlichkeit! Hier sollte jeder etwas finden!
Altaransicht der Frauenkirche – eine Kirche ohne Gemeinde – aber mit faszinierender Geschichte…. |
Eigentlich wollten wir um 18 Uhr in der Frauenkirche sein. Zur Abendandacht und anschließendem Vortrag über die Geschichte der Frauenkirche (kostenlos). Den Termin haben wir um 3 Minuten verpasst und sind dann nicht mehr reingekommen. Das haben wir am nächsten Tag nachgeholt. Allerdings hat uns das nicht so begeistert und wir würden eher eine freie Begehung – oder aber eine gebuchte Führung empfehlen. Termine über die unterschiedlichen Führungen findet ihr auf den Monitoren rund um die Frauenkirche. Sucht Euch da einfach das passende aus. In die Frauenkirche zu gehen, können wir auf jeden Fall empfehlen!!
Diese Kirche habe ich ins Herz geschlossen! Wunderschöne Architektur und wenig Glamour! |
5.) Kostenloses mitnehmen! Wir starten am nächsten Tag nach dem Frühstück um 11:30 Uhr mit einem Orgelkonzert in der Hofkirche. Die aktuellen Zeiten dazu sind am Eingang (gegenüber des Residenzschlosses) angeschlagen. Das Konzert ist kostenlos und dauert ca. 30 Minuten. Die mit 3000 Orgelpfeifen ausgestattete Silbermann-Orgel wurde von den Dresdnern während des Weltkrieges versteckt und hat als einige der wenigen Orgeln das Massaker des Krieges überlebt.
Die größte katholische Kirche Sachsens beeindruckt uns nachhaltig – insbesondere durch ihre königliche, großzügige Architektur, dabei doch eine unprätentiöse Ausstattung und dem absolut wunderschönem Glasaltar! Hier könnten Könige heiraten!
Nach dem Konzert schlendern wir langsam durch den Zwinger und starten von dort aus um 12:00 Uhr die große Stadtrundfahrt.
Hier fährt man auch durch die unmittelbare Umgebung Dresdens, durch die fast schon dörfliche Villengegend, die erst später eingemeindet wurde, über die Loschwitzer Brücke, im Volksmund „das Blaue Wunder“ genannt. Hier im Stadtteil Loschwitz lohnt sich ein Ausstieg aus dem Bus. Ihr könnt duch die vielen kleinen Antik- und Kunsthandwerkläden schlendern und mit der alten Schwebebahn die das kleine Loschwitz mit dem Villenviertel in Oberloschwitz verbindet, den Berg rauffahren. Falls die Schwebebahn geschlossen ist, könnt ihr auch zu Fuß das Villenviertel erklimmen und von dort oben den schönen Blick über die Elbe genießen…
Ein weiterer Ausstieg empfehlen wir an der Pfunds Molkerei – dem wohl wahrlich schönsten Milch- und Käsegeschäftes Deutschlands….! Das dem Geschäft angeschlossene Café in der 1. Etage lohnt sich nicht wirklich. Man hat das Gefühl, die Zeit sei dort stehen geblieben. Doch das Pfunds Geschäft mit der überaus liebevollen Kachelei ist ein wahrer Augenschmaus! Genießt hier im Bistro einen kühlen Wein und eine Käseplatte zur Stärkung! Für Eilige gibt es auch hervorragende Buttermilch! Ein Genuß für Augen und Gaumen…
Auf dem Weg zum Albertplatz die wohl größte Papeterie, die wir je gesehen haben… wir kaufen ein paar Postkarten und lassen uns weiter treiben… |
Wir beschließen die Neustadt in der wir uns nun befinden, weiter zu Fuß zu erkunden. Als ungefähres Ziel könnt ihr von der Pfunds Molkerei den Albertplatz anvisieren. Lasst Euch treiben, schwenkt mal in die Seitengassen. Die Neustadt ist geprägt von individuellen Geschäften, Bars und Cafés zu Studenten-freundlichen Preisen und alternativem Essensangebot….
Ihr könnt Euch in der Neustadt ein schönes Restaurant suchen, oder aber schlußendlich weiter schlendern, an der Markthalle vorbei, über das autofreie Boulevard bis zum Goldenen Reiter um über die Brücke direkt wieder an der Hofkirche in der Altstadt zu landen.
Die Markthalle. Hier bekommt ihr frische Lebensmittel, Klamotten, aber auch Essen und Getränke, alles was es halt auf einem gutem Markt auch gibt – nur hier dauerhaft und überdacht… |
Falls ihr nach dem langen Spaziergang Lust auf Fisch habt, steht Euch hier das exklusive Fischlokal Kastenmaiers im Kempinski im Taschenbergpalais gegenüber des Zwingers zur Verfügung oder ihr besucht das o.g. italienische Dörfchen mit dem guten Italiener oder dem sächsischen Brauhaus. Ein Absacker ist dann rund um die Frauenkirche am Neumarkt noch zu genießen bevor man mit vielen tollen Eindrücken k.o. ins Bett fällt…..
Abschließende Eindrücke:
Dresden ist ein Konglomerat an Geschichte und Kultur! Noch nie habe ich eine Stadt gesehen, in der fußläufig auf so wenigen Quadratmetern soviel bedeutende Gebäude und Kunstwerke versammelt waren!
Ich bedanke mich an dieser Stelle noch einmal ausdrücklich für die „Widerständler“ – die jedem Montag der Pegida entgegentreten und ihren Widerstand deutlich machen! |
Ein wenig verstörend wirkte da durchaus die Demo der Pegida, die sich bis heute (Stand 02/ 2020) mit wenig Hundert Menschen auf dem Neumarkt vor der Frauenkirche treffen und die deutsche Unabhängigkeit von der EU und die Alleinherrschaft „urdeutscher“ Bürger in unserem Land fordern. Das fordern Menschen, die das Glück haben in einer Stadt zu leben, die durch unsagbare Summen aufgebaut wurde und sich ohne Frage in naher Zukunft zu DEM Touristenmagneten im Osten Deutschlands entwickeln wird. Anstatt dankbar zu sein, Angst zu haben, dass einem etwas weg genommen wird…. das ist schade.
Nichts desto trotz ist Dresden eine wunderschöne Stadt mit sehr, sehr netten und freundlichen Menschen! In jedem Restaurant, Café, in jedem Geschäft – auch auf der Straße nach dem Weg fragend sind wir jederzeit superfreundlich behandelt worden! Danke!! Es hat Spaß gemacht diese großartige Stadt mit dieser unglaublichen Geschichte und den tollen Menschen zu besuchen!
Wir werden wieder kommen um noch intensiver in die Geschichte eintauchen zu können! Für einen ersten Eindruck war dieses Wochenende einfach perfekt!
Doch lieber ein Rezept von mir lesen? Dann unbedingt hier entlang.
[…] Februar fahre ich mit Mama für ein paar Tage nach Dresden und wir genießen Kultur und Ruhe. Rückwirkend muss ich sagen: unser Leben war nicht […]