„Marrakesch – 6 indiviudelle Reisetipps 04/18“ so heißt mein Eintrag im Tagebuch.
Eine der vielen Moscheen in Marrakesch – mit dem Atlasgebirge im Hintergrund und Storch samt Nest auf dem Turm |
Im April war es soweit, schon lange wollte ich nach Marrakesch reisen, der Stadt der Farben und Gewürze.
Letztendlich habe ich es mir ganz anders vorgestellt, als ich es vorgefunden habe. Mir fehlten die Farben, die Vielfalt der Gewürze und irgendwie auch das magisch-orientalische, welches ich mir dort so erhofft habe. Nichts desto trotz war es eine tolle Erfahrung und meine besten Tipps für zukünftig Reisende möchte ich Euch nicht vorenthalten!
1. Riad Assada – inmitten der Medina
Jedem der nach Marrakesch reist, empfehle ich einen Aufenthalt in einem ursprünglichen Riad inmitten der Medina. Wir hatten das Glück und haben dank ausreichender Recherche das für uns perfekte Riad gefunden:
Die Anreise war ein wenig beschwerlich – die Medina ist ein wahres Labyrinth und unser Taxifahrer hatte schon Probleme, die richtige Straße zu finden. Wir haben es mit Humor genommen und genossen die Taxifahrt durch die engen und dichten Straßen der Altstadt. Einmal die richtige Route gefunden, liegt die das Riad in einer unscheinbaren Stichstraße. Als die Tür zum Stadthaus sich öffnete und wir die strahlende Marie sahen, öffneten sich sofort unsere Herzen!
Das Riad ist ein typisches Stadthaus mit einem schönen Innenhof. Die Fenster der Zimmer gehen alle auf den Hof hinaus. Nachdem wir uns kurz frischgemacht hatten und unser sauberes, schönes Zimmer bezogen, machte Marie und frischen Kaffee und bot selbst gebackenen Kuchen an! Bei einem leckeren Kaffee bekamen wir die ersten wertvollen Tipps zum Aufenthalt, Benehmen und Gepflogenheiten in der Medina und zur Lage des Riads. Danach gingen wir mit Marie und einer von ihr gezeichneten Karte vom Riad zu der wichtigen Straße Rue de Bab Taghzout. Ohne ihre Zeichnung hätten wir nie wieder zurückgefunden – mit war es kein Problem! Hervorragend! Marie stand uns den ganzen Aufenthalt mit wertvollen Tipps zur Verfügung!
Das Frühstück – von dem wir eigentlich nicht viel erwarteten, war ganz wunderbar. Mit marokkanischen Pancakes, hausgemachten Marmeladen, geröstetem Brot, frisch gepresstem Saft, Omletts oder Spiegeleier… Direkt am Riad liegt ein Bäcker und ein Lebensmittel-Kiosk. Hier haben wir uns auch spät abends noch mit Wasser eindecken konnten. Die Souks und der Place Jemaa el Fna ist fußläufig ohne Probleme zu erreichen. Wir können den Aufenthalt im Riad jedem empfehlen und würden bei einem nächsten Besuch wieder bei Marie buchen!
2. Entspannung im Hotel Mamounia und Les Jardins du Koutoubia
Marrakesch ist aufregend. Wenn man ein schönes Riad hat, gehört meistens auch eine nette Dachterrasse dazu, auf der man sich mit mitgebrachtem Wein, Oliven und Käse gemütlich machen kann – wir haben uns zum Beispiel in einem Carrefour in der Neustadt mit 2 Flaschen Rosé eingedeckt und uns Oliven, Fleischspieße und Brot vom Markt gekauft, um dann gemütlich auf der Terrasse zu chillen.
Möchte man es „ein wenig“ gehobener, kann man sich durchaus auch mal auf einen Kaffee auf der Terrasse des Mamounia gemütlich machen. Das Hotel soll zu den 5 besten Hotels der Welt gehören. Ich besuchte es mit dem festen Willen, einmal einen Prosecco auf der viel besprochenen Terrasse im wunderschönen Garten zu schlürfen. Er kostete 33,- €. Ich wählte dann doch eine Cola Zero für 8,00 €.
Die berühmt-berüchtigte Bar – am Ende wartet eine lichtdurchflutete Terrasse mit einem wunderschönen Garten |
Dennoch kann ich es jedem empfehlen, einmal durch die Hallen und die Bar des Hotels zu schlendern und ein wenig im Garten und auf der Terrasse zu verweilen. Es ist wirklich sehenswert.
Wohler fühlten wir uns dann aber doch im Les Jardins du Koutoubia – unweit des Platzes der Gehängten und der Moschee Koutoubia. Mit 3 Restaurants und 1 Bar rund um einen wunderbaren Pool kann man sich hier bei einem Bier oder Glas Wein hervorragend vom Trubel der Souks erholen.
Das Preis-Leistungsverzeichnis ist wirklich fair (0,5 Liter Wein, 12 €, Hauptgerichte ab 12 €) und der Service ist hervorragend. Wir haben hier mal zu Mittag und mal zu Abend gegessen – und uns einen Nachmittag in der Bar am Pool mit Kartenspiel gegönnt!
3. Andre Heller und der magische Garten Anima
Auf drei Hektar hat der Künstler André Heller einen magischen Ort erschaffen! Vom Parkplatz der Moschee der Koutoubia fährt um 9.30, 11.30 und 14.30 ein kostenloser Shuttle-Bus. Der Besuch und auch die Fahrt mit dem Bus ist dringend empfehlenswert!
Der Garten ist ein magischer Ort der Sinnlichkeit, des Staunens, der Entdeckung, der Freude und des Abenteuers! Ein Café mit leckeren heißen und warmen Getränken und hausgemachtem Kuchen befindet sich im Garten, Ruhe- und Entdeckungszonen gibt es zu Hauf! Wir haben wunderbare 2 Stunden hier verbracht!
André Hellers Interpretation der Arche Noah |
4. Rue Riad Zitoun Jdid
Die Souks sind anstrengend, überfüllt, stickig. Ein wenig ruhiger geht es auf der Rue Riad Zitoun Jdid zu. Diese Straße führt Euch vom Place Jemaa el Fna direkt zum Palais Bahia.
Hier ist es nicht minder eng, dennoch fanden wir die Geschäfte ansprechender, ich hatte das Gefühl, hier kann man an einigen Stellen noch echte Handarbeit finden – ebenso überrascht war ich über einige modernere/ jüngere Geschäfte.
Außerdem werben hier etliche Hamams und nette Restaurants/ Cafés um die Gunst des Besuchers. Die Souks sind sehenswert. Wer es ein wenig gemütlicher haben möchte, kann super durch dieses Viertel flanieren….
Begibt man sich auf eine der vielen angebotenen Dachterrassen für einen Drink oder zum Essen, erwartet einen ein wunderbarer Ausblick auf das „ein wenig bessere“ Marrakesch.
Günstiger und auch authentischer kann man zweifelsohne im Herzen der Medina essen. Der Anblick über die Dächer ist eher erschreckend.
Das Essen ist immer gut:
Vegetarischer Couscous in der alten Medina |
Variation von marrokanischen Salaten in der Rue Riad Zitoun Jdid |
Nach einem Tipp einer Schweizerin – kennengelernt im Mamoumia – besuchten wir das Amal Trainingscenter für Frauen mit einem „schwierigen sozialem Hintergrund“. Hier lernen die Frauen einen Beruf aus der Hotel- und Restaurantbranche. Und üben können sie das direkt in dem öffentlich-zugänglichem Restaurant.
Wir haben hier nicht nur toll und ursprünglich gegessen, sondern wurden auch hervorragend bedient! Ein Besuch dieser Einrichtung ist dringend empfehlenswert. Danach lockt die Neustadt zum shoppen…
6. Ursprüngliches Hammam in der Medina
Kein Marrakesch-Besuch ohne ein Dampfbad! Doch wo und wie? Ich kann Euch einen ganz ursprünglichen Hammam empfehlen. Das Tolle hier im Hammam Ziani: es bedarf keiner Vorab-Reservierung und es sind Männer wie Frauen willkommen (natürlich getrennt behandelt). Mitzubringen ist nichts. Ihr bekommt ein Schließfach für Eure Sachen, einen Papierschlüpper, Badelatschen, Bademantel, Handtuch und einen eigenen Handschuh. Dann werdet ihr für 27 € 1,5 Stunden geschrubbelt und massiert. Achtung: verwechselt einen orientliaschen Hammam nicht mit dem europäischem, der eher einen Spa-Character hat und der Erholung dient. Der arabische Hammam dient der Reinigung! Und die wird vollzogen.
Es gibt exklusivere Hammams, die allerdings nicht viel mit der ursprünglichen Idee des Hammams zu tun haben sondern eher als moderne – durchaus positive – Form als Antwort auf die touristische Nachfrage gerade aus dem Boden sprießen. Als Neueinsteiger empfehle ich dennoch diese Institution die auch immer noch von Einheimischen genutzt wird – immerhin waren auch Orlando Bloom und viele andere „wichtige“ Persönlichkeiten schon hier 😉 Ihr findet in unmittelbarer Nähe zum Palais Bahia, lasst Euch dort mit dem Taxi absetzen und lauft die Straße ca. 150 m hoch Richtung Place Jemaa el Fna.
Wir wünschen Euch einen tollen Aufenthalt in Marrakesch!
Korbwaren und Hüte in den Souks |
Im Anima
Im Jardin Majorelle
TIPP: Stellt Euch in der Schlange zum Museum an (hinter der Schlange zum Garten). Die Wartezeit ist kürzer – ihr könnt hier auch Karten ohne Museumseintritt kaufen – allerdings ist der Museumsbesuch zu empfehlen.
Wunderschöne Frau und Muse Catherine Deneuve |
Eines von etlichen atemberaubenden Roben im Museum |
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